Der größte Feind der 18-Jährigen ist derzeit allerdings eine schwerwiegende Verletzung. Am 11. März riss sich Wesely bei einem Länderspiel der deutschen U19-Nationalelf das Kreuzband und fiel dadurch den Großteil der Rückrunde aus. Als Rückschlag sieht die Schülerin, die in Wesel die zwölfte Klasse des Gymnasiums besucht, die Zwangspause aber nicht an. „Natürlich ist ein Kreuzbandriss erst einmal etwas Negatives. Aber die Zeit in der Reha empfinde ich als sehr positiv.
Inka Wesely will schnell wieder fit werden (RS-Foto: mmb).
Ich weiß jetzt auch, was ich tun kann, damit ich mich nicht noch einmal so verletze“, erklärt Wesely.
Ihre Therapeutin ist keine Unbekannte. Ausgerechnet Jennifer Oster vom Ligarivalen FCR 2001 Duisburg sorgt dafür, dass die 18-Jährige bis zum Saisonstart und damit auch bis zum nächsten Aufeinandertreffen ihrer Teams wieder fit wird. Im Trainingslager Anfang August wird sie zumindest schon einmal das Laufprogramm absolvieren und bis zum Bundesliga-Auftakt Ende September möchte die Anhängerin des FC Schalke 04 wieder zum einsatzfähigen Kader gehören.
Ungelegen kam der Kreuzbandriss aber allemal. Sehr häufig denkt die SGS-Akteurin, die beim SV Ginderich ihre Fußball-Karriere begann, an das vergangene Jahr zurück. Im Sommer 2008 wurde sie zunächst Europameisterin mit der U17 in der Schweiz und nur wenige Monat gewann sie mit ihren Teamkolleginnen bei der WM in Neuseeland die Bronzemedaille.
Steffi Jones überreicht Inka Wesely vorab das Trikot für die WM 2011 (Foto: firo).
Beim Spiel um Platz drei gegen England erzielte sie zudem beim 3:0-Sieg ihren ersten Treffer im Nationaltrikot. „In meinem Zimmer hängen die Medaillen und Fotos, von daher werde ich immer wieder daran erinnert, und freue mich über diese Erfolge“, meint Wesely, die die einzige Fußballerin in ihrer sechsköpfigen Familie ist.
Auch mit dem Abschneiden der SG Schönebeck in der abgelaufenen Saison – das Team von Trainer Ralf Agolli belegt in der Abschlusstabelle den fünften Rang - ist sie zufrieden. „Keiner hätte gedacht, dass wir soweit oben stehen würden. Und vor allem gegen die großen Mannschaften haben wir uns eigentlich immer gut präsentiert“, betont die 18-Jährige. Auch für die neue Spielzeit sieht sie den Essener Klub gut aufgestellt: „Wenn es uns gelingt, die Neuen gut einzubinden, werden wir eine kampfstarke und eine spielintelligentes Team haben.“ Wenngleich der Konkurrenzkampf durch die Neuzugänge erhöht wurde, ist Wesely zuversichtlich, auch weiterhin zu den Stammspielerinnen zu gehören. Und allzu viel Zeit bleibt bis zur WM 2011 auch nicht mehr...