Es war ein rassiges Duell, indem sich beide Mannschaften viele erbitterte Zweikämpfe lieferten. Vor allem die SGS verteidigte immer wieder aufopferungsvoll. Zu Torchancen brachten es beide Teams nur selten. Potsdam ging mit ihren verschwenderisch um, während die Essenerinnen den letzten Pass vermissen ließen.
„Für uns ist es ein gewonnener Punkt. Ein Unentschieden gegen Potsdam ist eine super Sache“, freute sich SGS-Trainer Daniel Kraus. Endlich habe seine Mannschaft im Duell mit einem Topklub den übergroßen Respekt abgelegt. Zu Saisonbeginn hatte das gegen Bayern München noch anders ausgesehen. Diesmal trat die SGS von Beginn an mutig auf.
Nicole Anyomi hatte fast das frühe 1:0 auf dem Fuß. Doch nach Zuspiel von Lea Schüller hinderte sie Potsdams Ilestedt mit einer Risiko-Grätsche soeben noch am Abschluss. Optisch schien Potsdam schnell die Feldüberlegenheit für sich zu beanspruchen und zog ein frühes Pressing auf. Doch die Angriffsreihe mit den Nationalspielerinnen Kemme und Huth war weitestgehend abgemeldet.
Nur zweimal wurde es im ersten Durchgang gefährlich, als sich Huth jeweils auf dem rechten Flügel durchbrach. Zunächst setzte sie ihre Flanke auf Kemme jedoch zu hoch an, bei der zweiten Chance parierte Lisa Weiß im SGS-Tor glänzend. Näher sollte Turbine dem Auswärtstor nicht mehr kommen. „Lisa hat uns da im Spiel gehalten“, bemerkte Kraus später.
Für die SGS war durchaus mehr drin. Immer wenn es mal schnell nach vorne ging, hatte Potsdam große Probleme. So auch als Linda Dallmann nach einer gegnerischen Ecke den Konter einleitete, aber Anyomi und Turid Knaak die Chance mit ungenauem Zuspiel und technischem Fehler herschenkten. Die beste Möglichkeit aber bot sich der SGS unmittelbar vor der Pause: Wieder konterten die Essenerinnen und hatten eine Überzahlsituation. Doch Anyomi verlor den Ball.
Im zweiten Durchgang drängte Potsdam immer mehr auf das Siegtor. Aber die SGS hielt dagegen. Vor allem Marina Hegering überzeugte in der Innenverteidigung mit beeindruckender Zweikampfstärke. Aber auch Nebenfrau Sara Doorsoun sowie Ina Lehmann und natürlich Linda Dallmann riefen eine blitzsaubere Leistung ab.
„Hochachtung vor der Einstellung meiner Mannschaft“, lobte Kraus. Kämpferisch war die SGS nicht zu bezwingen, spielerisch fehlten Potsdam die Mittel.
Erst in der Schlussphase, als die Essenerinnen allmählich den Schlusspfiff herbeisehnten, näherten sich die Gäste wieder an. Zweimal konnte Essens Irini Ioannidou mit dem Tempo von Huth nicht mithalten. Doch die fand bei ihrer Flanke zunächst keine Abnehmerin. Der Kopfball von Schmidt bereitete Essens Torfrau Weiß schließlich keine Probleme mehr.