Doch dann sorgte FCB-Angreiferin Vivianne Miedema mit einem Doppelpack doch noch für den 2:0-Erfolg des Favoriten. Die Essenerinnen können es verschmerzen, sie hatten Platz sechs in der Abschlusstabelle ohnehin sicher. Einen Vorwurf über mangelnden Einsatz muss sich die SGS gewiss nicht machen.
Allerdings geht der Sieg für die Bayern in Ordnung. Vor allem in der zweiten Hälfte war die SGS Defensiv stark gefordert. Zu Beginn tat sich der FCB dagegen schwer, Torchancen herauszuspielen. „Da haben wir es taktisch richtig gut gemacht“, lobte SGS-Trainer Daniel Kraus. Seine Torfrau Lisa Weiß war nur bei Standards gefordert. Doch nach einer guten halben Stunde war sie hellwach. Einen Schuss von Rolser lenkte sie um den Pfosten.
Nach etwas Leerlauf ging es Schlag auf Schlag. Essens Lea Schüller steuerte plötzlich allein auf das gegnerische Tor zu. Doch das Schiedsrichtergespann entschied auf Abseits. Eine knappe Entscheidung. Auf der Gegenseite traf Rolser den Pfosten, den Nachschuss von Miedema parierte Lisa Weiß. Zwei Minuten später probierte es die Niederländerin erneut, doch ihr Schuss strich diesmal am Pfosten vorbei.
Aber auch die SGS wagte sich noch einmal vor: Kapitänin Ina Lehmann aber verzog knapp. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeberinnen den Druck. Die Nachricht, dass Turbine Potsdam gegen Duisburg führte, machte die Runde. Ein Remis hätte dem FCB so nicht für die Königsklasse gereicht. Doch die SGS verteidigte das 0:0. Gleich nach Wiederanpfiff wurde die starke Angreiferin Miedema gerade noch vor dem Abschluss gestört. Anschließend fand Rolfö ihre Meisterin zweimal in Weiß.
Doch es folgte die 85. Minute und ein genialer Moment von Münchens Leupolz. Sie hebelte mit einem feinen Pass die Essener Viererkette aus und schickte Miedema auf die Reise. Im Eins-gegen-Eins gegen die bis dato überragende Torfrau Weiß ließ sich die Angreiferin nicht beirren und vollstreckte zum 1:0. Für die SGS war es gleichzeitig der K.o.. Und darüber ärgerte sich Sara Doorsoun, die eine Abseitsstellung der Torschützin gesehen hatte, wohl zu heftig. Mit einer Roten Karte wurde sie vom Feld geschickt. Die Linienrichterin hatte zuvor wohl eine abfällige Geste Doorsouns erkannt. „Wir waren alle sehr überrascht“, kommentierte Kraus den Platzverweis. Damit dürfte Doorsoun zum Start der neuen Saison fehlen. Und das dürfte wohl schwerer wiegen als das 2:0 von Miedema in der Schlussminute. Für die Angreiferin aber war es der perfekte Abschied aus der Bundesliga.