"Ich merke ganz deutlich beim Training: Mein Kader ist richtig genervt", gibt die 31-Jährige einen Einblick. Kein Wunder, das war man aus der Zweitligazeit nicht gewohnt. Am heutigen Sonntag fährt der Bus los in Richtung Osten. "Das ist schon so was wie eine Risikofahrt", definiert Schulte, "so einen Trip muss man dann vor dem Spiel erst einmal aus den Beinen schütteln." Neben einem Blutstau sollte vor allen Dingen ein Verkehrsstau vermieden werden.
Mit dabei ist auch Kerstin Stegemann. "Hut ab", macht Schulte klar, "ich habe eigentlich gar nicht mit ihr gerechnet." Hintergrund: Bereits am morgigen Montag versammelt sich bekanntlich der DFB-Kader, der vom 10. bis 30. September in China die Weltmeisterschaft bestreitet - mit "Stege". Schulte: "Kerstin hat aber sofort gesagt, sie läuft auf jeden Fall auf." Sollte früh alles sportlich geregelt sein, wird Schulte die Nationalspielerin auch auswechseln.
Der Probelauf gegen die sich in der Weltmeisterschaftsvorbereitung befindliche Auswahl Nigerias ging mit 0:6 verloren. Fest steht, keine Truppe, die für die 09-Ladies ein Maßstab ist. "Mensch, die gingen richtig zur Sache", schüttelt Schulte mit dem Kopf. So heftig, dass Stürmerin Caro Hamann in den nächsten zwei Wochen mit einer Mittelfußprellung ausfällt, Silke van den Berg schon während des Matches eine Strichliste führte, wem sie auf dem Feld noch über den Weg laufen musste. Schulte: "Auch daran müssen wir uns gewöhnen, das war alles keine Absicht, es war halt Härte, weil es um Stammplätze für die WM ging."
Die Aussprache der A-Lizenz-Inhaberin mit den Fans ging auch produktiv über die Bühne. "Es waren 18 Anhänger erschienen, das war für alle sehr zuträglich", legt sich Schulte fest, "ich hoffe, diese Fans wirken jetzt auch als Multiplikatoren." Denn eines ist wichtig: Klima - im Osten geht es heute rau zu.