Doch die Mannschaft von Inka Grings marschiert mit acht Siegen aus acht Spielen scheinbar unschlagbar in Richtung Wiederaufstieg. Dabei hat die Trainerin und dreimalige deutsche Fußballerin des Jahres viel Freude an ihrer Mannschaft, erwartet hätte sie die deutliche Tabellenführung nach acht Spieltagen aber nicht: „Sicherlich habe ich mir einiges erhofft und gewünscht, doch damit, dass es so gut läuft habe ich überhaupt nicht gerechnet.“ Grund für den bemerkenswerten Lauf sei, dass die Mannschaft „riesig gewachsen“ sei. Den einen oder anderen Kritikpunkt findet sie trotzdem noch: „Natürlich gibt es immer noch etwas zu mäkeln, meistens im individuellen oder taktischen Bereich, aber ansonsten müssen wir zufrieden sein, weil wir gute Spiele machen und mit viel Spaß arbeiten.“
Teilweise mussten sich die Zebras ihre Siege aber auch hart erkämpfen, wie zum Beispiel am vergangenen Spieltag gegen den 1. FC Lübars, als Spielführerin Linda Bresonik fehlte: „Wenn Linda dabei gewesen wäre, hätte das sicherlich einige Situationen erleichtert, aber die Mannschaft ist so stark und die Spielerinnen haben eine so super Form, dass sie den Ausfall kompensieren und auffangen können und wir uns den Sieg verdient haben. Gegen stärkere Gegner würden unsere individuellen Fehler aber vermutlich eher bestraft werden.“ Deshalb kann Grings in der bisherigen Hinrunde keine ihrer Spielerinnen hervorheben: „Dafür sind wir zu sehr zusammengewachsen. Jede zieht toll mit, auch die jungen Spielerinnen, die ihr erstes Jahr bei den Seniorinnen spielen.“
Angst, dass die Spielerinnen abheben und einen Gegner auf die leichte Schulter nehmen könnten, hat Grings nicht: „Das Team ist moralisch so stark, dass ich mir da keine Sorgen mache. Trotzdem ist es auch meine Aufgabe, weiter mit den Spielerinnen zu arbeiten. Das macht mir aber sehr viel Spaß. Außerdem wissen wir alle, dass der Aufstieg erst in der Rückrunde entschieden wird. Dann wird es grundsätzlich schwieriger, weil die Gegner uns kennen und sich auf uns und auf einzelne Spielerinnen einstellen können. Wir wollen aber in der Tabelle da stehen bleiben, wo wir sind.“
Der erste Platz würde nämlich die Meisterschaft, sowie den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga, bedeuten. Momentan hat Duisburg mit einem Spiel weniger drei Punkte Vorsprung auf den Zweiten, SV Meppen, und den Dritten, BV Cloppenburg. Zusätzlich zählt Grings den FSV Gütersloh und den 1. FC Lübars zu den „Mannschaften, die diese Liga bestimmen werden.“ Vor allem mit dem ärgsten Verfolger, SV Meppen, hätte sie aber zu Beginn der Saison nicht gerechnet: „Von Meppen bin ich überrascht. Wir haben gleich am ersten Spieltag gegen sie gespielt und sie haben eine sehr junge Mannschaft mit sehr viel Qualität. Trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass sie sich so gut etablieren würden.“ Vor der Winterpause empfangen die Duisburgerinnen noch den Vorletzten, Holstein Kiel, und müssen zum Tabellensechsten, Herforder SV. Eine Hinserie ohne Punktverlust scheint also im Bereich des Möglichen.