Der Coach bestreitet derzeit seine erste komplette Saison als Cheftrainer der „Löwinnen“ und macht dort einen guten Job. Denn vor und zu Beginn der Saison musste Ketelaer viele gestandene Spielerinnen ziehen lassen. In der Mannschaft entstanden großen Lücken. Doch der Trainer nutzte den Neuanfang und formte aus den verbliebenen und den Neuzugängen eine willige und spielfreudige Mannschaft. „Ich wollte auf talentierte und hungrige Spielerinnen setzen“, erinnert sich der Trainer. „Das ist weitestgehend gelungen und sie zahlen mir das Vertrauen zurück. Ich bin stolz auf meine Mannschaft.“
Gemeint sind unter anderem Laura Neboli, Gülhiye Cengiz oder Christina Bellinghoven, die die Führungsrolle, in die sie kurzerhand gedrängt wurden, bravourös bekleiden. Überhaupt stimmt es derzeit im Team. Die Stimmung ist grundweg positiv und überträgt sich auch auf andere Teile des Vereins. Das sieht auch Ketelaer. „Beim FCR herrscht eine gesunde Lockerheit, die auf dem Erfolg der ersten Mannschaft basiert.“ Platz zwei, nur vier Punkte hinter Tabellenführer Potsdam, das stimmt die „Löwinnen“ freudig.
Immer wieder kleine Rückschläge
Zumal der Plan Richtung Erfolg ja eigentlich auf drei Jahre ausgelegt ist. „Wir nehmen das gerne mit, wissen aber auch, dass wir immer wieder mit Rückschlägen rechnen müssen“, bleibt der Trainer realistisch. Diese zeigten sich in der Hinrunde unter anderem im Spiel gegen den Lokalrivalen SG Essen-Schönebeck. Über ein 1:1-Unentschieden kam die Ketelaer-Elf dort nicht hinaus. Glücklicherweise, muss man im Nachhinein sagen. Schließlich sorgten die Essenerinnen selber für den Ausgleichstreffer.
Einen weiteren Rückschlag gab es gegen den SC 07 Bad Neuenahr. 0:2 unterlagen die „Löwinnen“. Ketelaer denkt nicht gerne an diese Partie zurück. Schließlich könnte es im Endspurt der Saison sein, dass der Mannschaft genau diese Punkte fehlen werden. Ansonsten verlief die Hinsereie durchaus positiv. Bis auf die angesprochene Niederlage, verloren die Duisburgerinnen kein Spiel. Auch, weil die Philosophie der Trainers fruchtet: Offensiven Kombinationsfußball spielen mit einer aktiven Balleroberung.
Neues System bereitet Spielfreude
Hier und da verfielen seine Schützlinge zwar noch in alte Muster. Dann spielten sie, wie eben gegen Bad Neuenahr, zu ungeduldig und die Qualität ihres Spiel litt stark. Doch Ketelaer glaubt, dass seine Mannschaft in der Rückrunde stabilisieren wird und schaut schnell wieder auf die positiven Dinge: „Wenn wir in Rückstand geraten sind, haben wir es geschafft den wieder aufzuholen. Bestes Beispiel ist der 3:2-Last-Minute-Sieg gegen Turbine Potsdam.
Jetzt hofft Ketelaer, dass er seine Truppe in der Vorbereitung wieder körperlich fit bekommt. Nur dann kann sie den Kombinations- und Offensivfußball, den sich der Trainer wünscht, auch in der Rückrunde wieder zelebrieren. Das Ziel, unter die ersten Vier zu kommen, bleibt weiterhin bestehen. Doch je mehr Teams der FCR am Ende hinter sich lässt, je besser. Ein großes Ziel ist auch das DFB-Pokal Finale am 12. Mai. Doch dazu heißt es, im Halbfinale erst einmal Vorjahressieger 1. FFC Frankfurt aus dem Weg zu räumen. „Es wäre schön, wenn wir am Ende der Saison bei zwei Titeln mitreden können“, riskiert Ketelaer einen gewagten Ausblick.