Antwort: Beide reisen in der kommenden Saison zu Auswärtsspielen zum Wittener Wullenstadion.
Den Platz an der Westfalenstraße teilen sich der FSV Witten und der VfB Annen. Letzter durfte im Sommer über den ersehnten Aufstieg in die Bezirksliga jubeln, die Freude bekam aber mit der Staffeleinteilung einen herben Dämpfer: Der Verband sortierte den FSV wie erwartet in die Bezirksliga 14 ein, Platznachbar Annen rutschte aber in die 15. Und muss sich jetzt nicht nur mit Klubs aus Datteln, Recklinghausen und Oer-Erkenschwick messen.
„Am Anfang war es ein Schock für uns“, blickt Jens Vogt auf den Tag der Hiobsbotschaft zurück. Vor allem über die Begründung des Fußball- und Leichtathletikverbandes (FLVW) schüttelt man beim VfB den Kopf: „Es hieß, man wolle TuRa Rüdinghausen nicht auseinanderziehen“, berichtet Vogt. Genau genommen hat man in Kamen in dem Punkt ja auch Wort gehalten.
Dass hingegen ausgerechnet die Platznachbarn getrennt wurden, versteht nicht einmal Christian Demtröder, Trainer von TuRa Rüdinghausen: „Sportlich wird es für uns eh schwierig, egal ob in der ‚14‘ oder ‚15‘. Von daher sehe ich da keinen großen Unterschied. Schade ist, dass uns zwei Lokalderbys geklaut worden sind, das finde ich sehr unglücklich. Wenn man die Wittener Mannschaften jetzt wenigstens alle zusammen in der 15 gelassen hätte, wäre es meines Erachtens wesentlich sinnvoller gewesen“, runzelt Demtröder die Stirn.
Genau wie Absteiger TuS Heven darf der FSV hingegen weiter in der Gruppe 14 ran. „Dass wir nicht mit Rüdinghausen und dem VfB Annen in einer Liga spielen ist sehr schade, aber nun mal nicht mehr zu ändern“, seufzt Aykan Özer. Dem neuen „Co“ des FSV tun vor allem die Besucher leid. „Wir haben in Witten eigentlich sehr gute Zuschauer und einen tollen Zuspruch. Die haben sich bestimmt genauso wie wir Fußballer sehr auf die Duelle gefreut. Denn wir vermissen die Derbys jetzt schon“, bedauert Özer die Verbandsentscheidung.
Die Hoffnung auf ein Duell mit dem „Untermieter“ muss er deshalb notgedrungen auf die übernächste Saison verschieben. „Vielleicht klappt‘s ja im nächsten Jahr“, schmunzelt Özer. Beim Vorjahresvierten erwartet man zwar nicht, ganz oben angreifen zu können, aber mit dem Klassenerhalt sollte es auch keine Probleme geben. „Ich glaube nicht, dass wir im Titelkampf mitmischen können. Realistisch ist Platz sieben“, mutmaßt das „Wittener Urgestein“. Das wäre für den VfB Annen in der Parallelstaffel ein sensationelles Abschneiden. „Für uns geht es darum, die Klasse zu halten“, gibt sich Vogt eher bescheiden. Und wenn das gelingt, könnte es 2010 auch endlich mit dem Platzderby klappen.