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SV Kray: Trainer Dirk Möllensiep und das "04-Manko"
"Richtig schön in die Binsen gefahren"

SV Kray: Trainer Dirk Möllensiep und das "04-Manko"
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Neue Mannschaft, neue Ziele, neu entfachte Euphorie - nichts hat geholfen. Nach nur vier Spieltagen hat das alte Leid den SV Kray 04 schon wieder eingeholt. Der Start ist einfach nicht ihre Sache, die neu formierte Truppe von Trainer Dirk Möllensiep steht auf einem Abstiegsplatz.

"Wenn man bedenkt, dass wir nach dem Auftaktsieg gegen Burgaltendorf II alle sehr euphorisch waren, haben wir das mal richtig schön in die Binsen gefahren", nickt der Coach. Besonders die beiden letzten Niederlagen bereiten ihm Kopfschmerzen. "Gegen Velbert kannst Du verlieren, aber gegen Steele und Niederwenigern müssen wir normalerweise punkten."

Wie gesagt, normalerweise. Doch beim SV Kray scheint man sich einfach nicht von der Tradition des verpatzten Saisonstarts trennen zu können. Ob vielleicht die harte Vorbereitung schuld ist? "Deswegen haben wir ja extra nur im Geno-Cup gespielt. Klar, um die Neuen zu integrieren haben wir dennoch viele Spiele absolviert, aber daran liegt es nicht, immerhin war der Auftakt ja ordentlich." Eine schlüssige Erklärung hat der Coach unterm Strich auch nicht parat, weiß aber: "Das war immer ein Kray 04-Manko, schon als ich noch gespielt habe."

Dennoch ist in dieser Saison vieles anders als zuletzt. Einige Kicker sind neu dazu gekommen, viele mussten ihren Hut nehmen, mit dem Resultat, dass man der Jugend eine Chance gab, dafür auf namhafte Akteure weitgehend verzichtete. Ein Schritt zurück nach vorn sozusagen. Für Möllensiep jedoch unbestritten der richtige Weg: "Das Kollektiv ist jetzt schon gewachsen. Ich habe eine konstante Trainingsbeteiligung von 17 bis 20 Mann, das ist schon außergewöhnlich."

Dennoch geht dem ein oder anderen noch etwas die Routine ab. Schließlich liege das Durchschnittsalter seiner Mannschaft gerade mal bei 23 Jahren, führt der Trainer an. "Das soll keine Entschuldigung sein, aber sobald der Pfiff ertönt, sind einige Jungs zu verkrampft." Und überbieten sich im Auslassen größter Torchancen. Um den Knoten zu lösen, will Möllensiep nun seine Qualitäten als Psychologe in die Waagschale werfen, "über Einzelgespräche versuchen, das Selbstvertrauen wieder herzustellen."

Wichtig sei, nicht in Panik zu verfallen. "Man kann verlieren, nur die Art und Weise, wie man die Spiele bestreitet, zählt - und die stimmt." Auch vom Verein spüre er die volle Rückendeckung, dennoch dürfe man nicht zu lässig mit der Situation umgehen: "Wir sind nicht so blind, dass wir nicht sehen, dass wir auf einem Abstiegsplatz stehen. Das sieht natürlich schon etwas böse aus."

Perpektivisch sieht Möllensiep seine Truppe jedoch auf einem guten Weg. "Klar, wir müssen etwas kleinere Brötchen backen, wenn man Stürmer aus der Kreisliga holt, ist die Bezirksklasse eben erstmal eine Umstellung. Aber ich bin mir sicher, dass wir mit dieser Mannschaft einen einstelligen Tabellenplatz erreichen können." Und viel mehr war mit der hoch gehandelten Truppe des Vorjahres letztlich auch nicht drin.

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