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Union Bergen verpflichtet VfL-Ikone Dariusz Wosz
"...dann kann ich auch auf Asche aufhören"

Union Bergen verpflichtet VfL-Ikone Dariusz Wosz
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Was für eine Mitteilung der Verantwortlichen des Bochumer Bezirksligisten SC Union Bergen. Kurz vor Ende der Wechselperiode wurde noch ein Spieler verpflichtet, sein Name: Dariusz Wosz! Der ehemalige Bundesliga- und Nationalspieler, der am 8. September als erster Bochumer Fußballer überhaupt ein Abschiedsspiel für seine Dienste im Trikot des VfL bekommt, soll nicht bloß als Werbegag beim Achtligisten aus Bochum einen Vertrag unterschreiben. Nach Auskunft des Sportlichen Leiters der Bergener, Heiko Schmelz, „liegt seit gestern eine Spielberechtigung für den prominenten Neuzugang vor, die ihm bereits einen Einsatz in zwei Tagen gegen Concordia Wiemelhausen ermöglicht.“

Das hört sich alles sehr ungaubwürdig an, ist aber keine "PR-Ente". Der „Kontakt ist sehr kurzfristig zustande gekommen,“ betont Schmelz weiter, und wurde im gesamten Vereinsumfeld mit heller Begeisterung aufgenommen. Selbstverständlich erwartet man von der neuen "Nummer 10“ nicht, dass sie an jedem Training teilnimmt und alle Meisterschaftspartien bestreitet. Aber genau das ist es auch, was Dariusz Wosz zu diesem Schritt bewegte: „Ich will einfach nur wieder Fußballspielen, wann ich kicke und wie oft, steht dabei noch nicht genau fest.

Freut sich auf den prominenten Neuzugang: Trainer Frank Konnopka (Foto: Homepage Union Bergen)

Ich kann etwas freier entscheiden und auflaufen, ohne Zwang zu haben. Sicher hätte ich auch noch in der Ober- oder sogar Regionalliga mitwirken können, aber der zeitliche Aufwand dafür wäre einfach zu groß.“ Die offizielle Vorstellung erfolgt am Sonntag um 14 Uhr vor dem Spiel gegen Wiemelhausen und sowohl der Sportliche Leiter, als auch Trainer Frank Konnopka erwarten „ein paar mehr Zuschauer als sonst,“ betonen dabei aber ausdrücklich, dass die Eintrittspreise trotz der spektakulären Verpflichtung nicht angehoben werden.

Der Verein verspricht sich von der Aktion neben dem Zuwachs der spielerischen Qualität natürlich auch eine Imageverbesserung, die möglicherweise zu noch weiteren Zugängen führen soll. Außerdem erklärt Heiko Schmelz, „dass man über den Namen Dariusz Wosz vermehrt das Interesse von Jugendlichen für den Verein wecken kann.“

Der Blick sollte jedoch zunächst in die nahe Zukunft gerichtet werden, da „Darek“ bisher noch kein Spiel für den neuen Verein bestritten hat und dabei auch selbst klarstellt, dass „man erstmal abwarten muss, ob es ihm in der Mannschaft gefällt und ob er mit den Mitspielern und der Ligasituation zurecht kommt.“ Die Mitspieler sollten allerdings das kleinere Problem sein, da über einige der Union-Akteure der Kontakt überhaupt erst entstanden ist.

Abzuwarten bleibt in erster Linie natürlich, inwieweit sich ein gestandener Profifußballer Anweisungen von einem Bezirksliga-Trainer gefallen lässt. Doch auch hier sieht Schmelz kein Problem, da „der Coach und die Mannschaft mit Sicherheit noch eine Menge von einem so erfahrenen Mann lernen können, und nicht unbedingt umgekehrt.“

Wosz selbst sieht das ganze Engagement auch recht locker und ist einfach nur froh, bei einem Verein angemeldet zu sein. Seine vorrangigen Aufgaben für den VfL möchte er dabei natürlich nicht vernachlässigen: „Meine Hauptaufgabe ist der VfL und die Arbeit als Co-Trainer der A-Jugend. Außerdem möchte ich nach der B-Lizenz noch dieses Jahr die A-Lizenz machen und dann den Fußballlehrer anschließen.“

Relativ unwahrscheinlich also, dass er bei jedem Match für Union auf dem Platz steht. Dass er zukünftig unter Umständen auch auf Asche antreten muss, stört Wosz allerdings weniger: „Ich habe in der Jugend auf diesem Untergrund angefangen, dann kann ich auch auf Asche aufhören.“

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