Bereits in seiner ersten Saison sorgte Ata mit seiner Elf in der Bezirksliga für ein dickes Ausrufezeichen, wurde mit einem Vorsprung von 20 Punkten Meister und stieg in die Landesliga auf. Dort hielten sich die Bottroper drei Jahre, ehe es 2015 zurück in die siebte Liga ging. Seine bisweilen wohl schwierigste Zeit als VfB-Coach erlebte Ata dann in der vergangenen Saison. Die Bottroper kämpften gegen den Absturz in die Kreisliga, der Trainer spielte mit dem Gedanken des Rücktritts. Doch er blieb – und der VfB hielt die Klasse.
Keine Träumerei vom Aufstieg
Eine weitere Spielzeit dieser Art wünscht sich an der Parkstraße niemand. Vielmehr ist der Bezirksligist um Ruhe bedacht. Vom Wunschgedanken, schnellstmöglich den Wiederaufstieg zu schaffen, haben sich die Verantwortlichen längst verabschiedet. Und das, obwohl der Verein zumindest wirtschaftlich in der jüngeren Vergangenheit selten besser dastand: Erst Anfang des Jahres wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung bekanntgegeben, dass der Klub aus dem Jahnstadion schuldenfrei sei. Doch sämtlichen Träumereien haben Vorstand und Trainer im selben Atemzug einen Riegel vorgeschoben. „Wir werden kein zweites Mal finanzielle Risiken eingehen“, erklärte der Vereinsvorsitzende Benedikt Mies, „der VfB soll aus eigener Kraft auf gesunden Beinen stehen.“ Die Jugendarbeit sollte mehr in den Fokus gerückt werden, um ein Fundament für die Zukunft zu bilden. Denn: Vor allem an guten Nachwuchskräften aus den eigenen Reihen mangelte es der Ata-Elf zuletzt gewaltig.
Wir werden kein zweites Mal finanzielle Risiken eingehen
Benedikt Mies, erster Vorsitzender
Immer wieder waren die Schwarz-Weißen dazu gezwungen, auf dem Transfermarkt aktiv zu werden und Spieler an die Parkstraße zu locken, um auch in der Breite einen konkurrenzfähigen Kader zu stellen. Und das ging längst nicht immer gut. So auch in der vergangenen Saison, als der VfB mit einem ausreichend stark besetzten Kader in die Spielzeit startete, schon nach wenigen Monaten aber von personellen Problemen geplagt war. „Dazu verfügt der Verein einfach noch nicht über die Kraft, jeden Wunschspieler ins Jahnstadion zu locken“, so Ata.
Die logische Folge: Auch sportlich blieben die Bottroper hinter den Erwartungen zurück. „Das nagt natürlich zusätzlich am Selbstvertrauen. Wenn es gut läuft, gelingen gewisse Dinge fast schon automatisch“, beschreibt der VfB-Coach, der mit seinem Team alle Hände voll zu tun hatte. „Immerhin: Wir haben die Ruhe bewahrt und aus eigener Kraft den Klassenerhalt geschafft.“ Nun hofft der Trainer vor allem auf den Lerneffekt seiner vornehmlich jungen Mannschaft. „Ich denke, dass die Jungs aus gewissen Situationen gelernt haben. Allerdings liegt vor uns noch immer ein langer Weg“, sagt Ata.
Eine klare Zielsetzung gibt es für die kommende Spielzeit daher nicht. Die Bottroper wollen eine gute Rolle spielen, ansonsten soll aber jeglicher Druck von den Spielern fern gehalten werden. „Wir wollen uns möglichst in Ruhe gemeinsam weiterentwickeln und Schritt für Schritt vorwärts kommen.“ Ata wird auch weiterhin die Fäden am Seitenrand ziehen. Ihm kam es vor allem auf die Perspektive an, die ihn zum Weitermachen beim VfB bewegte. „Über Potenzial verfügt der Verein zweifelsfrei“, so Ata. Dieses soll nun endlich genutzt werden.