Am Samstag, 22. März (14 Uhr) steigt im Stadion Niederrhein das Halbfinale im Niederrheinpokal zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen.
Während sich RWE in den letzten Jahren nicht beklagen kann über die Ausbeute, die die Essener mehrmals in den DFB-Pokal brachte, ist das Thema Verbandspokal bei RWO nicht so beliebt.
Im Januar 2025 schied Hajo Sommers nach vielen Jahren in verantwortlichen Positionen bei den "Kleeblättern" aus. Wir sprachen zuvor lange mit ihm, auch über schlimmste Momente.
Sommers musste nicht lange überlegen, dass die auch im Niederrheinpokal zu suchen waren. "Das waren die Pokal-Niederlagen gegen Landes- oder Oberligisten. Das fand ich richtig furchtbar, es gab eine ganze Reihe von diesen Pleiten. Angefangen 2010 im DFB-Pokal das Aus bei Viktoria Hamburg. Da haben wir uns bei einem Oberligisten aus Hamburg tierisch blamiert. Dann Baumberg oder Hönnepel-Niedermörmter. Diese Niederlagen fand ich so schlimm, auch mit den Randerscheinungen nach den Partien."
Besonders die verpassten Möglichkeiten, Geld zu verdienen, haben bei Sommers zu Unmut geführt. "Das fand ich nicht schlimm, weil wir sportlich verloren haben, sondern weil wir in den 20 Jahren ungefähr achtmal die Chance hatten, an Geld zu kommen. Und jedes Mal haben wir es versaut. Das passt hier zum Ruhrgebiet – da passt der Satz: Wir verkacken alles."
Doch es gab im Niederrheinpokal nicht nur schlimme Momente. Vielleicht kramen die aktuell Verantwortlichen vor dem RWE-Spiel das Jahr 2018 aus der Mottenkiste.
Denn da gewann RWO den Wettbewerb, durch ein 2:1 im Stadion Niederrhein gegen RWE. Als die 15.000 Fans sich bereits auf eine Verlängerung eingestellt hatten, traf Yassin Ben Balla zum 2:1-Endstand. Sommers hat das nicht vergessen: "Das war zum Beispiel ein Highlight meiner Zeit. Wenn man es achtmal verbaselt hat, dann freut man sich, wenn es einmal klappt."
Da passte alles zum Thema Verkacken. Denn wir haben es endlich geschafft, am Ende war es trotzdem gefühlter Mist
Hajo Sommers
Leider blieb der Lohn in Form eines großen Loses aus. Oberhausen traf in der ersten DFB-Pokal-Runde auf den SV Sandhausen und verlor 0:6. Sommers: "Ich habe vorher drauf gewettet, unter Zeugen, dass wir Sandhausen bekommen. Dann gab es ein 0:6 – und keine 2000 Zuschauer. Da passte alles zum Thema Verkacken. Denn wir haben es endlich geschafft, am Ende war es trotzdem gefühlter Mist."
Jetzt geht Sommers zum ersten Mal als Fan in dieses Duell im Pokal. Und er ist guten Mutes, dass es ein großer Tag werden kann. Wobei er seine Meinung im Januar äußerte, seitdem hat RWE einige neue Akteure geholt und in der 3. Liga zuletzt fünf von sechs Partien gewonnen.
Sommers: "Wir spielen gegen RWE zu Hause, das ist für uns das Highlight-Spiel in der Saison 2024/25. Ich sehe die Chancen bei 50:50." Und auch das Drumherum wird passen, Sommers betonte, dass die VIP-Räumlichkeiten schon im Januar so gut wie voll gewesen seien.
Sein Ausblick: "Mit einem Sieg würden wir die Saison so richtig rund machen. Mit dem strukturellen Wechsel haben wir – und das ist kein Vorwurf gegen die, die es vorher gemacht haben - alles richtig gemacht. Wir haben mit Blick auf die letzte Saison bei der ersten Mannschaft über 300.000 Euro eingespart und wir spielen tollen Fußball."