Wenig gab es zu holen für Schalke 04 in den jüngsten Gastspielen bei Hertha BSC. Seit über sieben Jahren gewannen die Königsblauen nicht mehr in der Hauptstadt. Auf dem Papier ist die Chance am kommenden Samstag (13 Uhr, RS-Liveticker) so groß wie lange nicht mehr.
Denn die Berliner stecken seit vielen Wochen in der Krise und haben seit sechs Spielen nicht gewonnen. Im Olympiastadion läuft es schon über die gesamte Saison hinweg nicht, nur zwei von elf Heimpartien hat Hertha gewonnen.
Dazu kann Schalke am Samstag auf die eigenen Fans bauen. Um die 20.000 Anhänger des Revierklubs und insgesamt über 70.000 Zuschauer werden erwartet. "Das zu genießen, schließt den Fokus nicht aus. Jeder träumt davon, in so einem Stadion zu spielen", sagt der Berliner Trainer Stefan Leitl. "Ich wünsche mir viel Freude und Mut. Wir wollen ein gutes Spiel zeigen und Punkte holen. Der Fokus muss auf Anschlag sein."
Der 47-Jährige ist seit Ende Februar im Amt und wartet nach zwei Partien auf den ersten Sieg (ein Unentschieden). Ein Tor haben die Berliner unter seiner Führung noch nicht erzielt. Zuletzt ging er mit seinem Team mit 0:4 in Elversberg unter. Es dürfte eine der größten Blamagen der vergangenen Jahre gewesen sein.
Trotz dieser Gegentor-Flut möchte Leitl gegen Schalke nicht auf eine Mauertaktik setzen. "Es ist nicht unsere Philosophie, sich hinten reinzustellen und zu warten, was der Gegner macht. So bereiten wir die Mannschaft auch vor", erklärt er.
Der Rückstand des Tabellen-14. auf Schalke beträgt vier Punkte und zwei Plätze. Zwei der vergangenen drei Spiele gewann S04, doch auswärts warten die Gelsenkirchener seit dem Nikolaustag auf einen Erfolg. "Sie sind eine Mannschaft, die richtig gut besetzt ist, sich den Saisonverlauf anders vorgestellt hatte, inzwischen aber eine gewisse Stabilität erreicht hat und ins Punkten gekommen ist", sagt Leitl über den Gegner.