Mit einem 5:0-Kantersieg schickte der SV Herbede am Sonntag seinen Gegner, die Polizei-Sportvereinigung Bochum, nach Hause und beendete damit eine wochenlang anhaltende Durststrecke. Nach dem Rücktritt von Ex-Coach Marco Held und seinem Assistenten Guido Silberbach im Zuge der Pleitenserie vor gut zwei Wochen wusste Herbede dabei eigentlich auch schon in der Woche zuvor gegen Firtinaspor Herne durchaus zu überzeugen. Einzig an der Torausbeute haperte es. "Firtinaspor kam, glaube ich, vier mal vor unser Tor", erinnert sich Mirco Sell, und zählt in der Folge die zahlreichen ungenutzen Torchancen und den Pfostentreffer seiner Mannschaft auf. "Nach einem 0:3 klingt es vielleicht ein wenig komisch, von einer unglücklichen Niederlage zu sprechen", weiß Sell das Ungewönliche seiner Aussage durchaus angemessen einzuordnen, "angesichts des Spielverlaufs kann man das aber schon so sagen."
Gegen die Bochumer machte es der SV am vergangenen Wochende dann aber besser. "Diesmal haben wir die Chancen, die wir uns rausgespielt haben, auch genutzt. Alle haben sich voll reingehangen", lobt Sell sein Team. Eine nicht unbedeutende Rolle für den Erfolg dürfte auch die Rückkehr einiger Leistungsträger ins Team gespielt haben. Unter anderem hebt Sell dabei seinen "Sechser" Julian Zimmer hervor, der zuvor zwei Wochen verletzungsbedingt pausieren musste, und bei seinem Comeback "ein hervorragendes Spiel gemacht hat." Der SV-Coach resümiert: "Der Sieg ist, denke ich, auch in der Höhe durchaus verdient."
Den Trainerposten des SV Herbede bekleidet Mirco Sell indes nur vorübergehend. Mit Hochdruck werde daran gearbeitet, einen Nachfolger für Held zu finden. Wenn das bis nächste Woche alledings nicht klappt, wird Sell auch gern noch ein weiteres mal auf der SV-Trainerbank Platz nehmen, wenn es gegen den Tabellenvorletzten TuS Kaltehardt gehen wird. Mit einem Sieg könnten die Herbeder womöglich sogar wieder auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze gehen, denn auch in der Woche darauf steht mit dem derzeitigen Tabellenvierzehnten Haltern-Süd eine durchaus machbare Aufgabe auf dem Programm. Von Pflichtsiegen könne in der starken Liga aber prinzipiell nicht die Rede sein, so Sell. "Unser Ziel war es vor der Saison, unter die ersten Fünf zu kommen", betont er, "wenn unsere Spieler ihre Qualitäten, die sie zweifelsohne haben, allerdings abrufen, ist vielleicht auch mehr drin."