"Irgendwann muss man sich auch mal erholen", sagt er. Erholen vom Traineramt, das Thomas Kania nach elf Jahren abgibt. In dieser langen Zeit erlebte der Coach Höhen und Tiefen mit den Rotthausenern. In einem Tief stand die DJK auch bis zur Rückrunde. Es sah nicht gut aus für die Truppe aus Gelsenkirchen. Nach der Hinrunde hatten die Rotthausener gerade einmal neun magere Pünktchen auf dem Konto. Doch Trainer Kania wollte seine letzte Saison "nicht als Abstiegscoach" beenden. Und so gelang es dem Trainer, zwei ehemalige Spieler zur Rückrunde wieder zum Fußballspielen zu begeistern. "Die Jungs kannten sich noch untereinander. Das hat nochmal einen Schub gegeben", betont Kania. Ein weiterer ausschlaggebender Punkt war die Rückkehr von verletzten Spielern: "In der Hinrunde hatten wir immer eine komplett andere Startelf. Das hat sich zur Rückrunde hin geändert."
Mit neuer Power gelang es dem Team nach und nach, die liegengelassenen Punkte aufzuholen. Während die Spieler in der ersten Hälfte der Saison gerade einmal zwei Siege einfahren konnten, gelang ihnen im Schlussspurt das kleine Wunder von Rotthausen. Neun Mal konnte Kania über drei Punkte jubeln. Damit hätte er nach der desolaten Hinserie nicht gerechnet: "Um es gelinde auszudrücken - wir haben eine bescheidene Hinrunde gespielt. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass wir den Klassenerhalt zwei Spieltage vor Saisonschluss perfekt machen", freut sich der Trainer und muss zugeben: "Mir ist nach dem Spiel gegen Wattenscheid 09 II ein großer Stein vom Herzen gefallen." Mit 4:1 gewann die Elf aus Gelsenkirchen bei den abstiegsbedrohten Wattenscheidern. Jetzt ist es geschafft. Die DJK TuS Rotthausen steht sicher über der Linie. Ein wichtiger Faktor für den alteingesessenen Trainer: "Ich bin sehr glücklich, dass wir es tatsächlich geschafft haben."
Elf Jahre sind genug
Thomas Kania
Noch zwei Spieltage wird Kania an der Seitenlinie seines Vereins stehen, bevor er den Trainingsanzug an den Nagel hängt. "Irgendwann muss man sich mal erholen. Ich brauche mal eine Weile für mich. Elf Jahre sind genug- das ist eine lange Zeit", begründet der Coach seinen Entschluss. Nach seinem letzten Spiel wird es eine Abschlussfeier an dem Vereinsgelände geben. "Dann machen wir auf jeden Fall ein Fass Bier auf", prophezeit Kania. Seine Truppe feiert den Klassenerhalt anschließend auf Mallorca weiter - aber ohne den Trainer. "Ich bin zwar auch auf Malle, aber in einer etwas ruhigeren Ecke, als die Jungs", schmunzelt er. Der Beginn eines etwas ruhigeren Lebens. "Und wer weiß, vielleicht steig ich irgendwann nochmal ein..."