Nachdem Dirr bereits vor rund drei Wochen erst entlassen und für zwei Stunden später wieder eingestellt wurde, waren die jüngsten Niederlagen (0:4 gegen FC Kray II) und allen voran das 1:5 am Sonntag im Derby gegen Fortuna Bottrop aber des Guten zu viel. "Irgendwann hinterfragt ein Trainer sich natürlich auch. Jetzt kam dieser Zeitpunkt. Da haben mir einige Dinge nicht gefallen", sagt der 45-Jährige und ergänzt:
Denn das war nicht der erste Vorfall von diesen Spielern. Ich habe früher auch gerne gefeiert und die Jungs sind wahrscheinlich im Vergleich Waisenknaben, aber ich wusste immer, wann und wo ich das mache und sicherlich nicht vor einem wichtigen Spiel im Abstiegskampf.""Wenn Spieler sich am Freitagabend in einer Bottroper Disco, in der sich alle kennen, abschießen und das noch auf Facebook oder in Whats-App-Gruppen posten, dann frage ich mich schon, ob der ein oder andere bekloppt ist?
Oliver Dirr
Nach Dirrs Rücktritt tagte am Montag der Rhenania-Vorstand und präsentierte eine interne Lösung. Bis Saisonende übernimmt der bisherige Co-Trainer Kai Wenderdel das Traineramt und wird dabei von Routinier Radoslaw Jankowski unterstützt. Jankowski wird dabei weiterhin als Spieler zur Verfügung stehen. "Ich wurde auch nach meiner Meinung gefragt und finde, dass das eine gute Lösung ist. Beide kennen die Mannschaft und wissen, was zu tun ist", sagt Dirr.
Wie es für ihn persönlich weitergehen wird, weiß der ehemalige Oberliga-Keeper noch nicht. "Ich plane aber kein Sabbatjahr á la Pep Guardiola. Eine Auszeit für rund drei Monate langt mir. Ich stehe für alles offen und höre mir gerne Anfragen neuer potentieller Klubs an. Ob das Vereine aus Essen, Bottrop oder Oberhausen sind oder einer anderen Stadt in der Umgebung, ist mir egal.
Wie die Rhenania, als ich vor drei Jahren hier angetreten bin und wir einen Dreijahres-Plan hatten, um in die Landesliga aufzusteigen. Was wir dann auch geschafft haben", sagt der in Dorsten wohnhafte Dirr.Ich suche einen Klub, der etwas vorhat und ein kleines Projekt verfolgt.
Oliver Dirr