Es liefen die letzten zwei Sekunden im Finale des NRW-Traditionsmasters zwischen Rot-Weiss Essen und dem 1. FC Köln, als Silvio Pagano einen finalen Schuss ansetzte.
Und der saß. Und traf die Traditionsmannschaft von Rot-Weiss Essen mitten ins Herz. Aus der Traum von der Titelverteidigung. Ausgerechnet Pagano, der in der Saison 2008/09 selbst an der Hafenstraße gespielt hatte, besiegelte die 2:3-Niederlage von RWE.
Ein schlechtes Gewissen hat der heutige Betreiber zweier Eisdielen in Bochum und Velbert aber nicht. "Letztes Jahr bin ich mit dem Wuppertaler SV sang- und klanglos ausgeschieden. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass ich Teil dieser starken Mannschaft des 1. FC Köln sein durfte", sagte Pagano anschließend.
Und weiter: "Beim Halbfinale war schon eine wahnsinnige Stimmung in der Halle. Und das Endspiel war auch total spannend. Was willst du mehr? Und dass ich dann ausgerechnet zwei Sekunden vor dem Ende das entscheidende Tor geschossen habe, hat mich natürlich sehr gefreut", gab der 39-Jährige zu. Und meinte in Richtung der Essener augenzwinkernd: "Die können ja nicht jedes Jahr gewinnen."
Einen Einsatz für RWE hatte Pagano nicht in Betracht gezogen. "WSV und der 1. FC Köln in der Jugend sind die Vereine, für die ich am längsten gespielt habe. Und für die spiele ich auch in der Traditionsmannschaft."
Kontakte zu Rot-Weiss Essen gäbe es aber weiterhin. "Natürlich, ich kenne ja noch viele bei RWE", sagte Pagano. "Uwe Koschinat war mein Trainer bei Fortuna Köln, mit Marcus Stegmann habe ich selbst noch bei Viktoria Köln zusammengespielt."
Und er drückt Essen die Daumen im Kampf um den Klassenerhalt. "Ich hoffe, dass sie den Klassenerhalt irgendwie hinkriegen, sie gehören mindestens in die 3. Liga. Aber ich habe da seit der Verpflichtung von Uwe Koschinat wenig Sorge. Er macht das schon", meinte Pagano. Und widmete sich dann dem 70 Zentimeter großen Siegerpokal.