Union Lüdinghausen

Vom Platz in den Kreißsaal - mit "Puls von 180"

Kurz nachdem Linienchef Leifken seine Jungs zum nächsten Endspiel gegen den Abstieg aus der Bezirksliga 8 versammelt hatte, klingelte sein Handy. Seine hochschwangere Frau lag in den Wehen - und Leifken machte sich verständlicherweise direkt auf den Weg ins Krankenhaus. "Ich hatte sofort einen Puls von 180 und wollte nur noch zu meiner Frau", berichtet der stolze frischgebackene Vater. Und als wollten sie seinen Sonntag abrunden, holte seine Mannschaft beinahe zeitgleich zur Geburt von Tochter Luisa drei Punkte gegen den Tabellenzweiten Wethmar!

"Wir müssen eigentlich jedes Spiel gewinnen"

Nach einer katastrophalen Hinrunde hat sich Union Lüdinghausen mittlerweile gefangen. Dank der guten Punktausbeute darf der Verein nun sogar wieder auf den Klassenerhalt hoffen. Als Tabellensechzehnter hat Lüdinghausen 30 Punkte auf dem Konto, fünf Punkte trennt die Mannschaft vom rettenden Ufer. "Sonntag hatte ich das Gefühl, wir würden um den Aufstieg mitspielen und nicht Wehtmar. Wenn wir die ganze Saison über so gespielt hätten wie in den letzten Wochen, dann wäre der Abstieg kein Thema", ist sich der Sportliche Leiter Daniel Schürmann sicher. Er wird im Sommer zusammen mit Mario Pongrac den scheidenden Trainer Leifken, den es zurück zu seinem Heimatverein SV Bösenzell zieht, beerben (RS berichtete). Obwohl er eigentlich gerne weiter mit Leifken zusammengearbeitet hätte, hat Schürmann vollstes Verständnis für dessen Weggang. "Fabian hat kürzlich geheiratet, dort ein Haus gebaut. Ich kann seine Entscheidung nachvollziehen."

Verabschieden möchte sich der 30-jährige Leifken zuvor mit dem Klassenerhalt. "Wir wollen den guten Eindruck der Rückrunde natürlich krönen", berichtet der Spielertrainer. Mithelfen kann er bei der Aufholjagd jedoch nicht aktiv, denn ein Bandscheibenvorfall zwingt den neunfachen Torschützen seit dem Ende des vergangenen Jahres zum Zuschauen. "Schade, dass er verletzt ist. Fabian würde uns auf dem Feld sicherlich gut zu Gesicht stehen", weiß auch Schürmann.

Der Kern der Mannschaft bleibt erhalten

Schürmann treibt derweil die Planungen für die neue Spielzeit voran. Mit Erfolg, denn ein Großteil des Kaders wird weiterhin für Lüdinghausen auflaufen. "Dazu wollen wir noch eine engere Verzahnung zwischen Jugend- und Seniorenbereich erreichen", erklärt der Trainer in spe. Wie praktisch, dass Schürmann aktuell auch als A-Jugendtrainer tätig ist. "Da sind gute Jungs dabei, die den Sprung schaffen können", stellt er klar. Am Freitag steht für den Nachwuchs das Spitzenspiel gegen den Werner SC an. "Der Gewinner wird im Normalfall auch aufsteigen", unterstreicht Schürmann die Bedeutung der Partie. Anstoß in Lüdinghausen ist um 18.45 Uhr.