Erneute Kampfansage

Möllmanns Ziel: Platz 1 bis 1

Für seine großspurigen Aussagen im Vorfeld erntete Möllmann Kritik und Häme von allen Seiten. Andererseits konnte niemand leugnen, dass der exzentrische Trainer das Interesse an der Bezirksliga deutlich steigern konnte. Zu den Spielen gegen Essen-West 81, Sterkrade-Nord und Union Frintrop erschienen jeweils über 1000 Zuschauer. Die einzige Niederlage der Saison im Finale gegen die bereits abstiegenen Frintroper ließ den Landesliga-Traum der Oberhausener platzen und Möllmann entschloss sich wenige Tage nach der Saison, dem Spielclub den Rücken zu kehren und beim Ligarivalen Blau-Weiß Oberhausen anzuheuern. Begleitet wurde er von seinem Sohn David, Ümit Ertural und Oliver Nötzel.

"Wir wollen mit zehn Punkten Vorsprung Meister werden"

Den Landesliga-Aufstieg will er nun an der Tulpenstraße in Angriff nehmen. Wer geglaubt hatte, dass Möllmann nach den Erfahrungen der letzten Spielzeit bescheidenere Ziele formulieren würde, dürfte nun eines Besseren belehrt werden. Auch wenn er seine neue Mannschaft, die den Abgang von fünf Leistungsträgern verkraften musste, vor einer "schweren Aufgabe" sieht, gibt es die gewohnte Ansage an die Konkurrenz. "Mein Ziel ist Platz eins bis eins. Die anderen Mannschaften brauchen sich keine Hoffnungen machen. Der erste Rang ist vergeben. Alle anderen müssen zusehen, dass sie die Klasse halten", sagt Möllmann und setzt noch einen drauf: "Wir wollen mit zehn Punkten Vorsprung Meister werden. Auf ein Herzschlagfinale möchte ich in diesem Jahr verzichten."

Möllmann verspricht die "totale Offensive"

Die Generalprobe vor dem Auftakt am kommenden Sonntag beim VfR 08 Oberhausen verlor Blau-Weiß unglücklich mit 1:2 gegen den hochambitionierten Landesligisten FSV Duisburg. Möllmann sprach von einer "starken Vorstellung" seiner Elf, deren Stärken er eindeutig in der Offensive sieht. "Wenn wir einmal ins Rollen kommen, geht die Post ab. Wir besitzen einen Angriff, den kaum ein Landesligist vorweisen kann. Schließlich haben wir mit Ümit Ertural den besten Spieler in ganz Oberhausen in unseren Reihen", betont Möllmann.

Deutliches Steigerungspotential gebe es im Defensivbereich. In der vergangenen Saison kassierte Lirich satte 65 Gegentore. Deshalb sind die Blau-Weißen weiterhin bemüht, einen gestandenen Abwehrspieler zu verpflichten. Möllmann: "Wir führen in dieser Woche noch einige Gespräche. Es ist gut möglich, dass wir in der Abwehr noch nachlegen. Falls nicht, wäre das auch kein Problem." Der Blau-Weiß-Coach will die Schwächen in der Abwehr mit einem bekannten Rezept beheben, das bereits beim SC 1920 über weite Strecken funktionierte und auch den Zuschauern viel Freude bereiten dürfte. "Bei uns wird es die totale Offensive geben. Es wird auf keinen Fall ein 0:0 geben. Wenn unser Sturm loslegt, ist Halleluja angesagt. Für die Stadt wird es definitiv ein teures Jahr. Denn nach unserem Gastspiel muss jeder Verein neue Tornetze bestellen", versichert Möllmann.

Möllmann kontert Wißels Aussagen

Dass sich seine Kritiker nach dieser erneuten Kampfansage zu Wort melden werden, stört den Familienvater herzlich wenig. Dirk Wißel von den Sportfreunden Königshardt hatte Möllmanns Aussagen bereits mit der von ihm gewohnten Ironie kommentiert. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. "Wer selbst die Hosen voll hat und öffentlich den Klassenerhalt als Ziel vorgibt, sollte besser den Mund halten. Für einen Thorsten Möllmann zählt nur der Aufstieg. Damit kann ich leben und daran wird sich nie etwas ändern."