Möllmann hat den Spielclub in seiner fünfjährigen Amtszeit aus den Niederungen der Kreisliga bis an die Spitze der Bezirksliga geführt. In einem dramatischen Finish verpasste der großspurige Trainer in der abgelaufenen Saison den fest anvisierten Aufstieg in die Landesliga und musste dem Lokalrivalen Sterkrade-Nord den Vortritt lassen. Knapp vier Wochen nach der bitteren 1:2-Pleite bei Union Frintrop hat sich Möllmann, der beim SC 1920 auch das Amt des 2. Vorsitzenden bekleidete, überraschend dazu entschieden, die Knappenstraße zu verlassen und ein Angebot vom Ligarivalen Blau-Weiß Oberhausen-Lirich anzunehmen. "Die Arbeit beim Spielclub ist mir zuletzt über den Kopf gewachsen. Ich musste mich auch abseits des Platzes um alles kümmern", erklärt Möllmann und fügt hinzu: "Als ich beim SC 1920 angefangen habe, galt die Vereinbarung für fünf Jahre. In den letzten Monaten ist der Vorstand aber leider nicht mehr auf mich zugekommen, sodass ich mich für den Wechsel zu Blau-Weiß entschieden habe."
Begleitet wird Möllmann zu den Blau-Weißen von seinem Schwiegersohn Ümit Ertural, der in der letzten Saison mit 28 Treffern seine ganze Klasse eindrucksvoll unter Beweis stellte. Möllmann verriet, dass ihm vier weitere Akteure aus seiner alten Mannschaft folgen werden. Darunter auch Leistungsträger wie Ricardo Lenz und Oliver Nötzel. "Ich arbeite mit diesen Jungs schon viele Jahre zusammen und die gehen immer dort hin, wo ich trainiere. Das weiß ich zu schätzen", betont Möllmann, der jedoch möglicherweise auf seine Söhne David und Sascha verzichten muss. Beide absolvieren derzeit ein mehrtägiges Probetraining beim Regionalligisten SSVg Velbert und hinterließen dort einen guten Eindruck. "Wenn die Jungs die Möglichkeit haben, in der Regionalliga zu spielen, sollen sie diese auch nutzen. Sollte es nicht klappen, werde ich beide natürlich auch mitnehmen."
Dass er in Lirich mit Frank Kielczewski auf einen Präsidenten trifft, der in den letzten Jahren zahlreiche Trainer auf dem Gewissen hatte, ist für Möllmann freilich kein Problem. Er will an seiner neuen Wirkungsstätte eine neue Ära einleiten. "Ich kenne Frank Kielczewski sehr gut. Er ist ein ehrgeiziger Mann, der seinen Verein nach vorne bringen möchte. Nur leider hatte er dafür in der Vergangenheit nicht den passenden Trainer. Das hat sich nun endlich geändert. Die Bedingungen und das Spielermaterial bei Blau-Weiß sind hervorragend. Ich freue mich auf die neue Saison und darauf, dass ich es den Essener Vereinen zeigen kann. Im nächsten Jahr zählt nur der Aufstieg. Danach plane ich den Durchmarsch in die Oberliga", verkündet Möllmann in seiner gewohnten Art und Weise.