Bezirksliga 6:
Wie in vielen anderen Staffeln, so scheint auch in der sechsten der Abstiegskampf spannender zu sein als die Meisterschaft. Drei Spieltage vor Saisonende könnte selbst der Fünfzehnte, VTS Iserlohn, mit zwei Siegen noch auf den achten Rang springen und die Liga auf den Kopf stellen. Zwei Mannschaften avancierten zu den Spieltagssiegern, einfach aufgrund ihres großen Schrittes Richtung Klassenerhalt. Eine davon ist der Geisecker SV, der beim SSV Kalthof einen 0:1-Rückstand drehen konnte und sich somit eine wesentlich bessere Ausgangsposition im Abstiegsduell erkämpft hat.
"Der Schiedsrichter hat das Spiel offen gestaltet"
Die zweite Mannschaft ist der TuS Wengern, die spektakulär einen 0:1-Rückstand auswärts drehen konnten. Die TSG Herdecke führte bis zur 82. Minute 1:0, doch drei Tore der Wengener innerhalb von acht Minuten drehten das Spiel. Horst-D. Winter, der 2. Abteilungsleiter der Wengener, freut sich über "den verdienten Sieg", denn man war "über 70 Minuten das bessere Team", lediglich der Schiedsrichter war nicht ganz nach seinem Geschmack, denn er hat "das Spiel offen gestaltet, sonst hätte Wengern noch deutlicher gewonnen." Winter ist sich sicher, dass noch ein weiterer Punkt reicht, um die Klasse zu halten und der soll "im nächsten Spiel her".
Bezirksliga 7:
In der siebten Staffel der Bezirksliga ist nahezu alles schon entschieden. Die Ahlener SG hat nur noch minimale Chancen, nicht den dritten Abstiegsplatz zu belegen und somit geht es nur noch um kosmetische Eingriffe für die Mannschaften. Einen solchen erlaubten sich die Liesborner, die 2:0 gegen den Tabellenzweiten SVF Herringen gewinnen konnten.
"Keine Angst- und Zittersaison mehr"
Die Mannschaft vom TuS Lohauserholz konnte sich mit einem knappen Punkt endgültig in der Bezirksliga halten, doch gefeiert wurde bei der Mannschaft vom Sportlichen Leiter Dirk Köhler nicht: "Diese Saison haben wir noch knapp die Klasse gehalten, nächste Saison wird es keine Angst- und Zittersaison mehr. Es kommen ein paar Führungsspieler hinzu, wir haben keine großen Lücken, all das macht mich sehr optimistisch. Nächste Saison landen wir irgendwo zwischen Platz sechs und zehn", gab Köhler einen Ausblick über die letzten drei Saisonspiele sowie bis Mitte 2014. Der Punktgewinn vom Wochenende, bei dem man erst 0:2 hinten lag und noch ausgleichen konnte, sei "hochverdient" so Köhler, denn man sei auch "unglücklich in Rückstand geraten."
Bezirksliga 8:
Der voraussichtliche Meister SV Brackel zitterte die ersten 30 Minuten lang und bekam zwei Gegentore vom SC Husen Kurl. Dann ging jedoch alles seinen gewohnten Gang, die Brackeler drehten auf und erzielten einen Treffer nach dem anderen und unterstrichen eine sehr gute Saison mit sieben Toren. Die Tordifferenz von plus 70 Treffern spricht für sich und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, sollte Brackel diese Meisterschaft aus der Hand geben, hat man doch drei Spiele vor Saisonende acht Punkte und eine beachtliche Tordifferenz Vorsprung.
Keiner will absteigen
Richtig heiß her geht es im Tabellenkeller. Hätte man dem momentan Zehnten, Westfalia Wethmar, nach dem letzten Spieltag noch zum nahezu sicheren Klassenerhalt gratulieren können, so rückt man wieder ein gutes Stück näher zusammen, denn von den fünf Mannschaften, die unter Wethmar in der Tabelle stehen, verlor nur SG Phönix Eving und lässt sich somit als bitterer Verlierer des Spieltages stigmatisieren. Noch ist, gerade aufgrund der vielen noch ausstehenden direkten Duelle, alles möglich im Tabellenkeller und es scheint so, als würde der letzte Absteiger erst im letzten Spiel ermittelt werden können.
Bezirksliga 9
Die Katze ist aus dem Sack: Die SF Stuckenbusch haben die Reserve des FC Brünninghausen mit 6:0 vom Platz gefegt und sind nun auch rechnerisch endgültig aufgestiegen. 25 Siege bei 31 Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Stuckenbusch dominierte die Staffel 9 mit 85 geschossenen Toren und steigt verdient in die Landesliga auf. Im Duell um Platz drei schlug der VfB Waltrop die Gäste von Westfalia Langenbochum mit 3:1 und steht wegen des besseren Torverhältnisses nun vor der Westfalia. Weiterhin spannend bleibt der Abstiegskampf: Alle drei Teams, die sich um zwei Abstiegsplätze streiten, konnten am Pfingstmontag Siege verbuchen. Der SuS Merklinde (30 Punkte, Platz 14) steht wegen des besseren Torverhältnisses knapp über dem Strich. Gegen den bereits abgestiegenen FC Recklinghausen tat sich Merklinde lange schwer und schoss alle drei Treffer beim 3:1-Sieg erst in der Nachspielzeit. Verfolger YEG Hassel (30 Punkte, Platz 15) siegte trotz Unterzahl mit 5:2 bei der Spvg Schwerin, spielt jedoch noch gegen Meister Stuckenbusch und den Zweitplatzierten Vestia Disteln.
Sawatzki schießt Habinghorst zum Überraschungssieg
Die größte Überraschung des Spieltages gelang dem dritten Abstiegskandidaten, dem VfB Habinghorst (25 Punkte, Platz 16). Die Castrop-Rauxeler rangen im Lokalduell den SV Wacker Obercastrop (7.) mit 4:3 nieder. "Das war eine Energieleistung", freute sich Trainer Helmut Schulz. "Das zeigt, dass wir nicht aufgegeben haben. In erster Linie war es der Wille, der uns zum Derbysieg geführt hat." André Sawatzki gelang drei Minuten vor dem Abpfiff der entscheidende Treffer zum 4:3. Fünf Zähler Rückstand bei noch drei ausstehenden Spielen müsste Habinghorst aufholen, um die Klasse noch zu halten.
Schulz bleibt realistisch und räumt seinem Team lediglich eine Minimalchance ein. "Zu 98 Prozent sind wir abgestiegen. Die im Winter neu formierte Mannschaft hat sich zu spät gefunden." Der drohende Abstieg ist beim VfB jedoch kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Schulz: "Der Abstieg ist die Kreisliga wäre ein Betriebsunfall. Doch manchmal muss man einen Schritt zurück gehen, um dann wieder zwei nach vorne machen zu können." Mut macht dem 16. der Tabelle vielleicht das Restprogramm: An den letzten beiden Spielen misst sich Habinghorst mit Recklinghausen und Bodelschwingh, die beide rechnerisch bereits abgestiegen sind.
Bezirksliga 10
Eine Wachablösung an der Tabellenspitze gab es in der Bezirksliga 10. Durch einen 8:0-Kantersieg im Nachholspiel gegen den TuS Kaltehardt übernehmen die Fußballer des VfB Günnigfeld mit 61 Punkten die Tabellenführung vom SV Horst-Emscher. Die Gelsenkirchener siegten zwar am Pfingstmontag mit 3:1 bei Germania Bochum-West, doch auch Günnigfeld hatte gegen den BV Herne-Süd mit 1:0 die Nase vorn. Indes patzten die Verfolger Fortuna Herne (3:3 gegen Polizei SV Bochum) und Vorwärts Kornhapen (0:3 beim FC Neuruhrort).
Dem Polizei SV Bochum reichte der eine Punkt zum Klassenerhalt. Mit nunmehr 40 Punkten können die Bochumer nicht mehr vom rettenden Ufer verdrängt werden. Kapitän Moritz Jankowiak (2) und Daniel Gavranovic drehten den 0:2-Halbzeitrückstand zu einer Führung um. In der Nachspielzeit kassierte der PSV jedoch noch den Ausgleichstreffer. Sieben Punkte Rückstand hat der SV Hessler 06 (15.) auf den SC Union Bergen (14.), der derzeit den ersten Nichtabstiegsplatz belegt. Hessler gewann zwar mit 4:3 bei SW Eppendorf, doch auch Bergen (6:1 gegen Kaltehardt) und der BV Hiltrop (2:1 gegen Rotthausen) feierten wichtige Siege. Patrick Rüsenberg war mit zwei Toren in Eppendorf der laut Coach Wolfgang Heil "überragende Mann." Trotz Verletzungssorgen lieferte Hessler einen Fight ab und ging letztlich "als verdienter Sieger" (Heil) vom Feld.
Landesliga-Aufstieg nicht das Ziel
Nach einer Durststrecke von drei sieglosen Spielen in Folge landete der SV Horst-Emscher endlich wieder einen Dreier. Einen 0:1-Rückstand zur Pause drehten Tolga Cengelcik und Chris-Marvin Hegemann innerhalb von neun Minuten zu einer 2:1-Führung. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff erhöhte der eingewechselte Serkan Köse auf 3:1. "Trotz des Rückstandes hatten wir das Spiel jederzeit im Griff", meinte Übungsleiter Jörg Krempicki. Die Gelsenkirchener scheinen pünktlich zu den letzten Spielen wieder zurück in die Erfolgsspur zu finden. In der Rückrundentabelle belegt der souveräne Herbstmeister nur Rang zwölf. Druck verspürt man auf dem Schollbruch allerdings nicht. "Wir haben keinen Druck, denn unsere Vorgabe war nicht der Aufstieg. Zudem hatten wir arge Personalprobleme", erklärt Krempicki. Trotzdem wolle man den Aufstieg auch schaffen, "wenn man so lange Zeit oben steht." Krempicki vermutet, dass sich der Mehrkampf um die Tabellenspitze bis zum letzten Spieltag fortsetzt.
Bezirksliga 11
Die Fußballer von YEG Hassel haben den Aufstieg in die Landesliga nun endgültig unter Dach und Fach gebracht. Die Gelsenkirchener standen bereits vor dem Anpfiff ihres Auswärtsspiels beim abgestiegenen FC Marl als Meister fest, da Verfolger Rot-Weiß Deuten in Ellewick patzte. Die Zweifel am YEG-Aufstieg waren sowieso nur theoretischer Natur. In Marl steuerte der Spitzenreiter erst nach der Pause auf die Siegerstraße. Vahdet Özbek kurz nach Wiederanpfiff und Arthur Fell nach etwas mehr als einer Stunde schossen einen 2:0-Erfolg heraus.
Im Kampf gegen den Gang in die Kreisliga ist indes noch gar nichts entschieden: Rein rechnerisch kann sogar noch der Tabellensiebte VfB Hüls II absteigen. Im direkten Abstiegsstrudel stecken derzeit sechs Teams. Den 16. Adler Buldern (2:2 beim TuS Wüllen) und den Elften ASV Ellewick trennen lediglich vier Zähler. Einen Riesensprung machte der VfL Reken (13.): Nach dem 7:2 gegen den FC Marl in der Vorwoche setzte sich die Elf von Miroslav Giruc mit 2:0 bei SW Havixbeck (12.) durch und pirscht sich dadurch bis auf einen Punkt an die Gastgeber heran.
„Dem Spielverlauf nicht gerecht“
Dass der ASV Ellewick den Zweitplatzierten Deuten mit 5:2 nach Hause schickt, hat vor dem 31. Spieltag wohl niemand erwartet. Olaf Oing, Trainer des ASV Ellewick, sprach von einem „optimalem Spiel“ für sein Team. Einerseits wäre man vor dem gegnerischen Tor eiskalt gewesen und hätte die Tore erzielt, andererseits habe man viel Glück gehabt, da Deuten einige hundertprozentige Torchancen vergeben hätte. Der Trainer von RW Deuten, Michael Hellekamp, fand deutliche Worte und sprach von einer katastrophalen Schiedsrichterleistung, da seiner Mannschaft unter anderem ein Elfmeter nach einem klaren Handspiel auf der Torlinie verwehrt blieb. Laut Hellekamp stand seine Mannschaft nicht gut und wurde eiskalt ausgekontert. Die Niederlage sei aber absolut vermeidbar gewesen.