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Niemand schien in der Lage, dem Team ernsthaft Paroli bieten zu können. Nun, nach fünf mehr oder weniger ausgetragenen Spieltagen, sieht die Sache ein wenig anders aus – oder doch nicht?
Spitzenspiel an diesem Wochenende
Zwar mussten die Distelner in ihren beiden Spielen immer noch keine Niederlage einstecken, jedoch sprangen nur zwei Unentschieden heraus. Das nutzten die Verfolger vom TSV Marl-Hüls und TuS Haltern, um in der Tabelle am großen Favoriten vorbeizuziehen. Möglich war dieser Wechsel an der Tabellenspitze allerdings nur durch die Mehrzahl an ausgetragenen Spielen. (Die Tabellenkonstellation: reviersport.de/fussball/210162-spieltag.html) Am Wochenende treffen nun mit Marl-Hüls und Vestia Disteln zwei der drei ambitionierten Teams im direkten Duell aufeinander.
Ein Grund für Distelns Trainer Holger Flossbach nervös zu werden? „Der Rückstand auf Marl-Hüls ist kein Thema. Klar, es ärgert uns, aber es ist eher zusätzliche Motivation“, entgegnet er. Und im Gegensatz zu seinem sportlichen Leiter Manfred Gbur, der die gute Form der Hinrunde vermisst, zieht Flossbach weiteren Optimismus aus den beiden Unentschieden: „Man muss das mal anders sehen: wir haben immer noch kein Spiel verloren. Gegen Lippramsdorf haben wir in der ersten Hälfte sogar mit unser bestes Spiel gezeigt und schlicht vergessen den Sack zuzumachen.“ Der Glaube an die eigene Stärke und die komfortable Ausgangssituation lassen den Coach nicht am Aufstiegsziel zweifeln. „Wir alleine entscheiden wer aufsteigt und kein anderer. Selbst wenn wir 6 Spiele verlieren sind wir immer noch gleichauf mit Marl-Hüls. Aber das wird nicht passieren“, so Flossbach.
Distelns Coach Holger Flossbach
Schlafender Riese
Apropos Marl-Hüls. Dahin wechselt der Distelner Coach zum Saisonende und hat damit für einigen Wirbel gesorgt. Alte Weggefährten, die jetzt im Vorstand des TSV arbeiten, hatten den 59-Jährigen überzeugt Trainer beim Traditionsklub zu werden. „Das ist eine Herzensangelegenheit. Marl-Hüls ist immer noch ein Verein, der in einem Atemzug mit Westfalia Herne oder Preußen Münster genannt wird,“ erklärt Flossbach.
Das sieht auch Lothar Gedenk, neuer Vorsitzender der Fußballabteilung des TSV, so: „Der schlafende Riese und die Zuschauer müssen nur geweckt werden.“ Angreifen wollen sie in Marl-Hüls. Innerhalb von fünf Jahren will Gedenk auf Augenhöhe mit dem NRW-Ligisten VfB Hüls sein, um diesen schließlich als Nummer eins der Stadt abzulösen. Diese Saison ist seiner Ansicht nach allerdings gelaufen. „Aufgrund des Rückstandes wäre es vermessen, vom Aufstieg zu reden. Wir würden gerne, aber das ist nicht realistisch. Aber man soll niemals nie sagen“, so Gedenk. Mit dem Start seines Teams in die Rückrunde ist Gedenk sehr zufrieden. Vier Siege aus fünf Spielen setzen die Konkurrenz unter Zugzwang. Mit einem Sieg im Spitzenspiel kann der TSV seinen Höhenflug fortsetzen und vielleicht doch noch das Unmögliche möglich machen.
Spielertrainer in Haltern: Daniel Haxter
Nutznießer der Situation könnte der TuS Haltern werden. Während sich Disteln und Marl-Hüls gegenseitig die Punkte klauen, kann das Team um Spielertrainer Daniel Haxter mit einem Sieg weiteren Druck auf die Konkurrenz aufbauen. Aktuell stehen die Halterner mit fünf Punkten Rückstand auf den TSV Marl-Hüls auf Platz zwei. „Ich sehe noch Chancen bei allen drei Mannschaften und daher einen ganz klaren Dreikampf“, sagt Haxter. Zwar pflichtet er Holger Flossbach bei, das Disteln den Aufstieg selbst in der Hand habe, jedoch will er erst einmal abwarten, ob die Vestia aus ihren kräftezehrenden Nachholspielen alle Punkte holt. Für ausreichend Spannung in den nächsten Wochen ist also gesorgt.
