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üste Schlägerei
"Polizei stellte Überleben sicher"

Essen: Wüste Schlägerei und Großeinsatz!

Eigentlich hätte es ein runder Sonntag werden können. Was sich dann in Essen abspielte, ist mit Worten kaum zu beschreiben und endete in einem Polizeieinsatz.

Die dritte Mannschaft des FC Kray hatte gerade den zweiten Saisonsieg in der Kreisliga B 2 Essen Süd-Ost eingefahren, FCK-Trainer Andre Broszik überdies Geburtstag, einer zünftigen Mannschaftstfeier stand also nichts im Weg - eigentlich. Denn den Rückweg in die Kabinen versperrten Spieler des Gegners, die - sogar mit einer Bierflasche bewaffnet - auf die Krayer losgingen. Erst eine Dutzendschaft Polizisten löste die wüste Schlägerei auf, ein FCK-Kicker landete im Krankenhaus. RevierSport online fragte: Was war da los?

Andre Broszik (Trainer FC Kray III):

"Da war richtig Action! Frillendorf ist 1:0 in Führung gegangen, wir haben das Spiel aber mit zwei Treffern noch gedreht. Nach Abpfiff wollten wir ganz normal in die Kabine gehen. Das ist so ein ganz schmaler Gang, der da hoch führt und da standen bereits vier Frillendorfer Spieler, die schon während des Spiels mit einem Stürmer von uns aneinander geraten sind, und haben auf ihn gewartet. Als er dann ankam, ging es richtig zur Sache, die sind gleich auf den drauf. Er wollte sich retten und ist dabei die Treppe runter gestürzt. Ein anderer von unseren Kickern, ein ganz junger Kerl, ist dazwischen und wollte ihn schützen, dem haben sie dann von hinten eine Bierflasche ins Gesicht geschlagen, er ist ins Krankenhaus gekommen und musste mit vier Stichen genäht werden. Hinterher ging es unten auf dem Platz auch noch weiter, da haben die unsere Zuschauer angegriffen, erst als die Polizei mit zwölf Leuten angerückt ist, hat sich die Situation aufgelöst. Die Verantwortlichen waren da aber schon längst weg, einer hat sich auf der Toilette versteckt, den werden sie wohl noch erwischt haben, das habe ich nicht mehr mitbekommen, weil ich die ganze Zeit beim Schiedsrichter bleiben musste, wegen der Anfertigung des Sonderberichts. Eigentlich wollten wir danach noch schön feiern, weil ich gleichzeitig Geburtstag hatte, aber nach der Aktion hatten wir da alle keine Lust mehr drauf."

Bericht auf der Homepage des FC Kray:

"Nach dem Spiel der 'Dritten' gegen Frillendorf wollte die Mannschaft ihren zweiten Saisonsieg und den Geburtstag von Trainer Andre Broszik feiern, doch vier Frillendorfer, die auch während der gesamten Partie unsportlich aufgefallen waren, gönnten der 'Dritten' den Sieg nicht. Auf dem Weg zu den Kabinen rasteten die vier Spieler aus und gingen auf Willi Schülke los. Jochen Boht, der nur schlichten wollte, wurde dann auch noch von einem Frillendorfer Spieler mit einer Bierflasche niedergeschlagen. Zwölf Beamte der Polizei konnten sicherstellen, dass die Dritte noch lebend vom Platz kam. Jochen wurde mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gefahren, wo er mit vier Stichen genäht wurde. [...] Traurig ist, dass es immer die gleichen Vereine sind, mit denen es Ärger gibt."

Markus Köhler (Fußballobmann ESV Frillendorf):

Es fing bereits in der Halbzeitpause an, da haben sich ein paar unserer Spieler schon ein kleines Gerangel mit den Krayern geleistet, das war aber eigentlich noch nichts Wildes. Nach dem Wechsel ging es auch ganz normal weiter bis zum Ende des Spiels, danach gab es sogar noch Shakehands und alle gingen ihrer Wege. Irgendwie ist es dann aber von unserer Seite aus erneut zu Rangeleien oben an den Kabinen gekommen. Ein Krayer Spieler, der gar nichts dafür konnte, hat sogar richtig einen aufs Auge bekommen, das ist sofort aufgeplatzt. Wir haben uns als gastgebender Verein natürlich um ihn gekümmert. Was von Krayer Seite nicht so schön war, dass Zuschauer von uns, die eigentlich nur schlichten wollten, von denen angegriffen wurden.

Dennoch muss ich sagen, dass diese Aktion das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Es hätte letzte Woche gegen SC Steele 03/20 II schon fast passieren können, da war es nur der Besonnenheit einiger Steeler Spieler zu verdanken, dass es nicht eskaliert ist. Nun müssen wir uns im Vorstand zusammensetzen und die ganze Sache noch mal Revue passieren lassen und uns intensiv mit den Spielern unterhalten. Ob und welche Konsequenzen gezogen werden, kann ich noch nicht sagen, wir haben ja schon vor einigen Wochen Spieler aus dem Kader geworfen und sind einfach nicht so dick mit Akteuren besetzt. Wenn der Trainer dann immer wieder verstärkt auf Spieler aus der Altherren-Mannschaft zurückgreifen muss, das kann auch nicht die Lösung sein. Dennoch ist es für den Verein natürlich denkbar schlecht. Wir hatten ja schon einmal so ein Image und sind froh, es wieder los geworden zu sein. Wenn Du in eine Partie gehst und es heißt: Da kommen die Treter, das kann ja was geben, das macht einfach keinen Spaß. Dabei kann der Verein ja gar nicht unbedingt etwas für die paar Idioten."

Sabine Michaelis (ESV-Frillendorf-Kassiererin und Frau des 1. Vorsitzenden Ronald Michaelis):

"Ich habe selbst mit dem Spieler gesprochen, der den Cut abbekommen hat. Da der Junge jedoch gehörlos ist, habe ich ihn mit jemandem, der die Gehörlosensprache übersetzen kann, gefragt, woher die Verletzung stammt und er gab mir zu verstehen, dass es keine Absicht gewesen ist, sondern versehentlich aus dem Gerangel heraus geschehem. Ich kann die Aussage vom Krayer Trainer Andre Broszik daher nicht verstehen, niemand ist mit einer Bierflasche angegriffen worden. Dass es traurig ist, dass sowas geschieht, steht außer Frage, dennoch weiß ich nicht, warum man so etwas behauptet, das kann ich nicht so stehen lassen. Außerdem stand Broszik die ganze Zeit mit mir und anderen Leuten beim Schiedsrichter, der sich übrigens geweigert hat, einen Sonderbericht anzufertigen, weil das komplette Spiel absolut fair und okay war, also kann auch nicht in der Halbzeit schon etwas passiert sein. Außerdem sollte man sagen, dass auch von den Krayer Zuschauern etwas ausging. Mein Mann, der 1. Vorsitzender des Vereins ist, wurde gewürgt, nur weil er zu einem Zuschauer gesagt hat: Bleib doch mal ruhig. Natürlich ist es nicht in Ordnung und sehr traurig, dass das geschehen ist, dennoch sollte man das nicht aufbauschen, denn sowas geht immer von beiden Seiten aus. Und zu der Aussage, dass es immer die selben Vereine sind: In den zwei Jahren, die wir im Vorstand arbeiten musste nicht einmal die Polizei wegen irgendetwas anrücken."

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