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Sechsteilige Serie: Die schlechtesten Fußball-Plätze des Reviers
Teil 1: Cathostraße - Seenlandschaft im Industriegebiet

Sechsteilige Serie: Die schlechtesten Fußball-Plätze des Reviers

Huckelpisten, Ackerland, Tagesbruch, Lehmkuhlen, Schlackefelder oder ganze Seenplatten: Das Geläuf, auf denen die Amateurkicker des Reviers ihre Spiele austragen, ist oft abenteuerlich schlecht, mitunter sogar gesundheitsgefährdend. RevierSport betrieb Feldforschung und traf dort, wo man VIP-Logen und Greenkeeper allenfalls vom Hörensagen kennt, auf bisweilen „menschenunwürdige“ Zustände. Aber auch auf Ehrenamtliche, die mit findigen Methoden versuchen, der misslichen Lage Herr zu werden. Eine Auswahl.

Feller ist Geschäftsführer und Platzwart „20 Wochenstunden – eigentlich eine Katastrophe“

Eigentlich ist Ortwin Feller Geschäftsführer bei Wacker Bergeborbeck. Bedingt durch seinen Wohnort nahe der Cathostraße engagiert sich der Funktionär gleichzeitig aber auch als Platzwart – auf einem der wohl schlechtesten Plätze des Reviers. RS unterhielt sich mit dem Mann, der versucht, aus einer Seenplatte ein Fußball-Geläuf zu basteln.

Foto: knopp.

Ist die Platzanlage an der Cathostraße tatsächlich eine der schlechtesten im Revier?

Ja, das hat natürlich schon seinen Grund, dass Sie auf uns gekommen sind. Eigentlich ist es wirklich eine Katastrophe. Jetzt stehen auch noch Herbst und Winter vor der Tür, das macht die Lage nicht besser, oder? Richtig, da ist es immer besonders schlimm. Vor allem, wenn es auch noch friert, dann kann man gar nicht mehr auf den Platz. Und sobald es taut, steht wieder alles unter Wasser und man kann wieder nichts machen.

Ist es richtig, dass der Platz noch nicht einmal über eine Drainage verfügt? Normalerweise ist das ein Standard, aber der Platz hat tatsächlich keine Entwässerungsanlage. Ich kann es mir nur so erklären, dass man da irgendwann einmal am falschen Ende gespart hat. Dennoch haben Sie das schwere Los, den Platz in Schuss zu halten... Ich versuche, das Beste draus zu machen. Um den Untergrund einigermaßen gerade und das Wasser runter zu ziehen, hänge ich einfach ein richtig dickes Eisen an meinen PKW – und dann gebe ich Gas. Da tritt aber das nächste Problem auf – zur Entwässerung haben wir eine selbstgebaute Rinne, die dann durch alles, was da runter kommt, immer wieder verstopft, im Herbst auch noch zusätzlich durch das Laub. So kommt schon eine Menge Arbeit zusammen, 20 Wochenstunden sollte man einkalkulieren. Höchste Zeit, dass sich etwas tut... Wir stehen momentan in Gesprächen mit der Stadt, denn eigentlich hilft uns nur noch eine Kernsanierung. Bislang haben wir immer Asche nachgeschüttet, im letzten Jahr noch 20, 30 Tonnen, das war eine ordentliche Wagenladung. Doch mit dem ganzen Wasser, das sich ansammelt, verfliegt das auch schnell wieder. Das Gelände gehört der Kirche, wir dürfen das gegen bestimmte Grundbesitzabgaben zwar nutzen, von den anderen Angelegenheiten spricht sie sich aber frei.

Da schaut man sicherlich etwas eifersüchtig auf die wenigen Essener Kunstrasenplätze...

Sicher, vor allem auf TuS 84/10 Bergeborbeck und dem Vogelheimer SV, die nun auch noch einen Kunstrasenplatz bekommen sollen. Zusammen mit unseren Standortnachteilen, so mitten im Gewerbegebiet, ist das gerade im Juniorenbereich schon eine erhebliche Einbuße.

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