Schaut man auf den Sport, dann muss man anerkennen, dass der Wuppertaler SV im Jahr 2021 in der Regionalliga eine tolle Bilanz vorweisen kann. Elf Spiele, sieben Siege, die vielen personellen Wechsel im Winter haben sich ausgezahlt.
Wie nachhaltig diese Leistungen sein können, steht aber auf einem anderen Blatt. Eigentlich wollte der WSV nach und nach aufrüsten, das alles unter Mithilfe von Friedhelm Runge. Dabei wurde auch das Ziel 3. Liga in den Mund genommen.
Doch offenbar wird das nicht so einfach wie gedacht. Denn Runge, der sich aktuell von den Folgen einer Corona-Erkrankung erholt, stellt sein Investment infrage. Denn es mangelt offenbar an Unterstützern - nicht zum ersten Mal gibt es dieses Problem bei den Bergischen.
Wie die "WZ" berichtet, blieb ein Brief von Runge an die Wuppertaler Wirtschaftsvertreter bislang erfolglos. Zwei Jahre habe er seine Zusage gegeben, dem Verein kräftig unter die Arme zu greifen. Die laufende Spielzeit sei durch massive Hilfe von Runge finanziert worden. Gegenüber der WZ betont der 82-Jährige: „Unterstützung kann auch sein, wenn man sich eine Eintrittskarte kauft. Hätte ich vorher die Satzung genau gelesen, die dem Verwaltungsrat die volle Macht gibt, wäre ich gar nicht erst eingestiegen.“
Bedeutet: Beim WSV schrillen mal wieder die Alarmglocken. Aus der Wirtschaft gibt es offenbar kaum Zusagen, sollte Runge sein Engagement auch kürzen, droht weiter maximal Abstiegskampf in Liga vier statt Angriffsmodus.
Offenbar will Runge seine Aktivitäten nun an den Verbleib vom Trikotsponsor Stölting Group koppeln, der den Klub demnach mit einer sechsstelligen Summe unterstützt, so die WZ. Aber mit dem Versprechen, als Gegenleistung Umsatz in der Stadt für den Sponsor zu generieren.
„Da ist bislang nichts zurückgekommen“, sagte Stölting-Unterhändler Peter Neururer gegenüber der WZ. „Unter diesen Umständen sehen wir keine weitere Zusammenarbeit“, ergänzte Neururer, der eine Anfrage Runges ablehnte, nach der er in den Vorstand der Wuppertaler aufrücken sollte. Neururer zur WZ: „Ich bin in Wattenscheid in die Verantwortung gegangen, ohne dass mir jemand gesagt hat, wie es um den Verein wirklich steht. Plötzlich war er insolvent und die Sache mit meinem Namen verbunden. So etwas möchte ich nicht noch einmal erleben.“