16 Punkte hat Rot Weiss Ahlen auf dem Konto und liegt schon acht Zähler hinter dem rettenden Ufer zurück. 14 Spiele haben die Münsterländer noch Zeit, den Gang in die Oberliga Westfalen zu vermeiden.
Am Samstag kommt Borussia Dortmund II ins Wersestadion. "Wir wissen, dass uns die Zeit langsam wegrennt. Wir müssen einfach weiter jeden Samstag kämpfen, kratzen und Gras fressen. Auch wenn Dortmund und Rot-Weiss Essen die Ausnahmemannschaften der Liga sind, haben wir auch gegen den BVB II eine Chance. Wir müssen einfach ekelig sein, ihnen den Spaß am Fußball nehmen. Das muss die Devise sein", betont Gianluca Marzullo im RevierSport-Gespräch.
Der 30-jährige Stürmer geht sogar noch einen Schritt weiter: "Es geht jetzt nicht um Taktik und solche Dinge. Sondern einfach nur darum, die Grundtugenden auf den Rasen zu bringen und den Gegner niederzukämpfen - egal, wer da kommt. Wir müssen zeigen, dass wir es mehr wollen."
Marzullo ist ab dem 1. Juli 2021 für alles offen
Vier Spiele (ein Tor) bestritt Marzullo bislang für Ahlen. In der ersten Halbserie der laufenden Saison 2020/2021 ist er noch für den Wuppertaler SV auf Torejagd gegangen. Im Winter wurde er beim WSV, für den er in 19 Partien fünfmal einnetzte, schließlich aussortiert.
"Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen, war kein Stinkstiefel. Deshalb war ich natürlich enttäuscht über die Entscheidung des Vereins. Aber so ist es im Leben und vor allem im Sport. Man muss so etwas auch akzeptieren. Umso mehr habe ich mich gefreut, als Trainer Andreas Zimmermann angerufen hat. Jetzt versuche ich, dieses Vertrauen mit guten Leistungen und Toren zurückzuzahlen", sagt Marzullo, der bei Arminia Bielefeld ausgebildet wurde.
Bielefeld II, Leverkusen II, Gütersloh, Lok Leipzig, Ahlen, Verl, Herne, Messina in Italien, Wuppertal und erneut Ahlen: Marzullo ist in seiner Karriere schon viel herumgekommen. Wohin es in nach der kommenden Spielzeit ziehen wird, weiß er noch nicht. "Ich bin mit meiner Laufbahn zufrieden. Wenn ich in Bielefeld mich nicht zu oft im Ton vergriffen hätte, wäre ich bei der Arminia sicherlich Profi geworden. Aber es sollte nicht sein. Jetzt lebe ich schon seit Jahren vom Fußball und bin glücklich. Mal schauen, wohin es mich demnächst verschlägt", sagt er und ergänzt: "Ich bin für alles offen: Ich kann mir einen kleinen Verein vorstellen, der mit einer berufliche Perspektive bietet, aber auch einen Profiverein, der mich haben will. Auch ins Ausland würde ich noch einmal gehen. Das ist aber alles Zukunftsmusik. Erst einmal will ich im Juni den Klassenerhalt mit Rot Weiss Ahlen feiern."