Julien Schneider, seitdem Sie Trainer vom VfB sind, war noch kein Training auf dem Platz möglich. Haben Sie die Jungs überhaupt schon kennenlernen können? Ich kenne die Liga sehr gut, einige von meinen jetzigen Spielern haben schon bei meinen vorherigen Stationen in Düsseldorf und Duisburg unter meiner Leitung gespielt. Von daher passt das. Es gab aber auch bereits, als es noch möglich war, ein persönliches Treffen in einer kleinen Gruppe.
Wie halten sich Ihre Spieler in Anbracht der ungewissen Situation fit? Wir haben eine eigene Challenge, was Laufeinheiten betrifft. Man sollte jedoch den Jungs Vertrauen entgegenbringen. Man kann nicht immer nur einfordern, sondern sollte darauf bauen, dass die Spieler einen gewissen Eigenanspruch mitbringen.
Ein Blick auf die Tabelle. Haben Sie ein Wunschszenario, wie die Verbände über die Wiederaufnahme des Spielbetriebs entscheiden sollten? Ich bin zum VfB gewechselt, als es noch danach aussah, dass zumindest im Januar wieder gespielt werden könnte. Diese Option ist längst abgeschrieben und ich glaube in der jetzigen Situation sind Wünsche unseriös. Ich halte es nicht für sinnvoll, die Saison in irgendeiner Art weiterzuführen. Ich sehe in einer möglichen Restlaufzeit von ein paar Spielen keine faire Wertung, da hängt dann zu viel von Glück oder Pech ab. Ich bin allerdings überzeugt davon, dass wir, wenn ein Restart wirklich zustande kommen würde, den Klassenerhalt schaffen können. Meiner Meinung nach hat es jedoch Priorität, immerhin die Pokalspiele über die Bühne zu bringen.
Was wären denn in diesem Fall die ersten Stellschrauben, an denen Sie drehen müssen? Wir haben eine sehr gute Qualität im Kader, waren für viele vor der Saison eher oben als unten anzusiedeln. Wir wollen in erster Linie das Vertrauen in die eigene Stärke und den Spaß am Fußball zurückbekommen. Es wären zunächst einmal mentale Stellschrauben.
Wie sehen die langfristigen Pläne für die Zukunft aus? Wir sind aktuell dabei, den Kader für die kommende Saison zu planen und sind da auch auf einem guten Weg. Es werden Gespräche mit unseren Spielern und auch mit externen Neuzugängen geführt. Das ist aber eher ein Vorgriff, um nächstes Jahr mit einem schlagkräftigen Kader in der Landesliga anzugreifen. Was diese Saison angeht, wären wir auch ohne Transfers stark genug, um die Klasse zu halten.
Autor: Lukas Block