Nach langer Zeit im Trikot des SC Velbert wagte Torjäger Robin Hilger 2019 den mutigen Schritt, zum Stadtrivalen SSVg Velbert zu wechseln. Mit seinem Ex-Klub schaffte er bereits den langen Weg von der Bezirksliga in die Oberliga Niederrhein, ehe er dort bei der aufstiegsambitionierten SSVg anheuerte. Nun will der Offensivspieler seinen Traum vom Aufstieg in die Regionalliga realisieren.
Allzu viele Spielanteile sah der Stürmer seit seinem Wechsel im vergangenen Jahr allerdings nicht – schuld war eine langwierige Verletzung, die er sich im April 2019 zugezogen hatte. Wegen eines Knorpelschadens im Knie musste Hilger viele Monate aussetzen. Nach knapp einem Jahr Verletzungspause stand er am 4. März erstmals für seinen neuen Verein im Niederrheinpokal gegen TVD Velbert im Kader. „Ich war mir zwar sicher, dass ich da nicht spielen würde“, sagt Hilger, „aber das Gefühl, endlich dabei gewesen zu sein, war sehr schön.“
Was folgte, war die vorzeitige Corona-Saisonunterbrechung. „Die Pause kam für mich natürlich gelegen“, sagt der 24-Jährige. „So konnte ich meine Grundfitness weiter erarbeiten, um dann zur Vorbereitung im Sommer problemlos einzusteigen.“ Schließlich war Hilgers Weg zurück auf den Fußballplatz sehr lang und nicht immer sorgenfrei: „Es gab Momente, als es kurz Mal gezogen hat im Knie. Da hatte ich direkt Angst, dass etwas verrutscht oder wieder kaputtgegangen sei.“
Bereits vier Tore und drei Vorlagen
Dass es beim Torjäger in der aktuellen Saisonphase bereits so schnell wieder einwandfrei läuft, war nicht zu erwarten. „Besser hätte ich es mir nicht erträumen können“, freut sich der Stürmer. Nach sechs Einsätzen kann er derzeit bereits vier Saisontore verzeichnen – hinzu kommen drei Assists.
Auch SSVg-Trainer Marcus John ist begeistert über Hilgers positive Entwicklung nach der schweren Verletzung: „Als Robin wieder dazukam, hat er überraschend schnell wieder durch seine Tore und Vorlagen geglänzt. Das hätte ich so früh nicht erwartet. Für uns ist er ein wichtiger Spieler, weil er extreme Stärken im Sechzehner hat.“
Zusammen mit Sturmpartner Jesse Weißenfels zählt das Offensiv-Duo der SSVg zu den besten Sturmreihen der Liga. „Die Chemie passt bei uns sehr gut“, freut sich Hilger. „Wir hatten zwar kaum Zeit, uns einzuspielen, aber es hat auf Anhieb super geklappt. Ich profitiere da auch von seiner Erfahrung und Spielintelligenz, weil der Jesse bereits höher gespielt hat.“
Sobald die Saison im kommenden Jahr fortgesetzt wird, will Hilger mit seiner Truppe weiter oben mitspielen: „Wir wollen das Maximum aus den restlichen Spielen herausholen, da setzen wir uns aber nicht unter Druck.“ Für den Angreifer ist zudem klar: „Mein persönliches Ziel ist jetzt erstmal weiter verletzungsfrei zu bleiben.“
Autor: Kai Fedrau