Ein Punktgewinn beim Liga-Primus ist etwas, das man gemeinhin als Erfolg abstempeln kann. Erst recht, wenn bereits knapp ein Drittel der Saison absolviert ist und sich eine Tendenz erkennen lässt.
Doch Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern haderte nach dem 1:1 bei Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken - wie schon so häufig in dieser Saison, in der der einstige Bundesligist eigentlich die obere Tabellenregion ins Visier nehmen wollte. Stattdessen treten die Roten Teufel auf der Stelle. Und damit sieht es in der Pfalz ähnlich bitter aus wie beim MSV Duisburg, den der FCK am Samstag (14 Uhr) am Betzenberg empfängt.
Beide Teams weisen Parallelen auf. Zum einen wäre das das auf beiden Seiten vorhandene Selbstverständnis, das die ehemaligen Erstliga-Klubs in einer Profi-Liga einordnet. Zum anderen kämpfen beide in beängstigender Konstanz ums wirtschaftliche Überleben. Außerdem haben beide in dieser Saison bereits den Trainer gewechselt, um dem jeweiligen Team neue Impulse zu geben. Sowohl beim MSV als auch beim FCK hat beides nicht geklappt.
Kaiserslautern schon mit Trainerentlassung
In Kaiserslautern hatten die Verantwortlichen allerdings weniger Geduld als bei den Zebras. Lediglich zwei Partien absolvierte die Mannschaft unter Trainer Boris Schommers, ehe er gehen musste. Trainer-Routinier Jeff Saibene kam, doch auch unter ihm blieb die Lage bescheiden. Die Roten Teufel stehen im Tabellenkeller, haben 14 Punkte geholt, zuletzt einen gegen den Tabellenführer. Doch in ebendieser Partie hätte der FCK mit einem Sieg Selbstbewusstsein sammeln können. Stattdessen fing sich der Klub in der 88. Minute den Ausgleich.
„Wenn man immer wieder Unentschieden spielt, fehlt einem das Vertrauen. Bei Saarbrücken war es das Gegenteil, die waren euphorisiert und hatten das notwendige Selbstvertrauen“, analysierte Trainer Saibene im Gespräch mit dem Südwestrundfunk (SWR). Nach rund zwei Monaten als FCK-Trainer zog er dort Bilanz seines bisherigen Schaffens: „Wir haben uns schon auch stabilisiert. Wir sind seit sechs Spielen ungeschlagen und sind meiner Meinung nach auf einem guten Weg.“
Wie der weitergeht? Der MSV Duisburg wird darüber mitreden wollen. Aber Vorsicht: Ehe die nackte Bilanz des Gegners wohlige Sicherheit bei den Meiderichern auslöst, sei auf eine Aussage Saibenes hingewiesen: „Ich glaube, dass von unserer Seite bei den Unentschieden viele gute Spiele dabei waren. Mein Gefühl sagt mir, dass wir die meisten Spiele hätten gewinnen können oder gewinnen müssen.“