Ziemlich sprachlos war Christian Knappmann nach Ende des Spiels. „Ich habe zwei Angriffe von Erndtebrück gesehen“, gab der Trainer von Westfalia Herne als letztes Fazit von sich, bevor er Richtung Kabine verschwand.
Beim 1:2 (0:1) gegen TuS Erndtebrück war Westfalia Herne über die gesamte Spieldauer die bessere Mannschaft. „Wir hatten eine Fülle an hochkarätigen Torchancen. Wenn man daraus kein Kapital schlägt, dann wird man auf Strecke keine Punkte machen“, haderte Knappmann.
Auf der Gegenseite war die Stimmung eine komplett andere. „Das war ein hartes Stück Arbeit. Wir hatten große Probleme mit dem Spielstil von Herne, die viel mit langen Bällen gearbeitet haben. Wenn man gegen solche schnellen Spieler spielt, bekommt man natürlich Probleme. Aber am Ende des Tages sind wir natürlich glücklich über den Sieg“, erklärte TuS-Trainer Stefan Trevisi.
Umso glücklicher dürfte Trevisi auch deshalb gewesen sein, da sein Matchplan nicht aufging. „Unsere Abläufe haben überhaupt nicht funktioniert und viel zu wenig gebracht. Das wissen die Spieler aber auch selbst. Das können wir viel besser“, meinte er.
Die Chancenverwertung stimmte auf beiden Seiten nicht
Viel besser machten es da die Herner. „Wir waren inhaltlich überragend gut“, betonte auch Knappmann. Die beiden Gegentore fielen jeweils in starken Druckphasen der Westfalia. Dies benannte er als das große Manko in diesem Spiel und auch weiterführend. „Du musst in so einer Druckphase auch mal selbst ein Tor machen, sonst brauchst du keine Druckphase. Dafür brauchst du Qualität“, ließ er leise Kritik anklingen.
Trevisi sah die Chancenverwertung ebenfalls als verbesserungswürdig an. „Wir müssen die Konter gegen Spielende einfach besser ausspielen“, monierte er. Doch auch ein Lob gab es. „Nach der Roten Karte gegen Jan Klaus Fauseweh haben wir das schon gut gemacht. Gegen zehn Mann ist es immer ein bisschen schwerer. Da müssten wir eigentlich das dritte Tor nachlegen, das haben wir dann eben nicht gemacht.“
Den Platzverweis gegen seinen Torwart (65.) nach einer Notbremse wollte Knappmann nicht weiter kommentieren, da er die Situation nicht richtig habe sehen können. Ein Knackpunkt war dies allerdings in keinem Fall, das Spiel lief wie gehabt weiter. Westfalia spielte gut und unglücklich, Erndtebrück machte sein zweites Tor und steht mit sechs Punkten nach vier Spielen voll im Soll. Bei Westfalia Herne geht das Warten auf den ersten Sieg weiter.
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