Ausgangslage: Das 1:1 gegen den MSV Duisburg am Mittwoch war für den KFC Uerdingen das vierte Remis und der siebte Punkt im sechsten Spiel unter der Leitung von Trainer-Rückkehrer Stefan Krämer. Entsprechend der durchschnittlichen Bilanz sind die Blau-Roten mit nun 46 Punkten endgültig im Niemandsland der Tabelle angelangt, auf Rang elf. Der finanziell angeschlagenen 1. FC Kaiserslautern, zwei Punkte hinter Uerdingen, wollte nach einem 0:2 bei den Würzburger Kickers unter der Woche Zweifel am Klassenerhalt beiseite legen.
Angstgegner: Mit der Ehrfurcht früherer Tage fahren die Gegner mittlerweile nicht mehr auf den Betzenberg. Ein mulmiges Gefühl werden die Spieler des KFC Uerdingen bei der Fahrt in die Pfalz dennoch gehabt haben. Seit mittlerweile 14 Pflichtspielen warten die Blau-Roten auf einen Sieg gegen den FCK: Zwei Remis und insgesamt zwölf Niederlagen. In der Hinrunde gab es zuhause ein 0:3.
Rotation: Die Verletztenliste der Krefelder ist lang. Damit sie nicht noch länger wird, entschloss sich Krämer gegen den FCK zu rotieren. Im Vergleich zum Spiel unter der Woche nahm der Trainer fünf Veränderungen vor. Christian Dorda, Alexander Bittroff, Roberto Rodriguez, Manuel Konrad und Jean Manuel Mbom nahmen zunächst auf der Bank Platz. Edvinas Girdvainis, Adam Matuschyk, Dennis Daube, Patrick Pflücke und der wiedergenesene Franck Evina stießen neu in die Mannschaft. Rijad Kobiljar, der Schütze des 1:1 gegen Duisburg, musste verletzt zuhause bleiben.
Kurzer Formationswechsel: Erstmals seit seiner Rückkehr zum KFC Uerdingen ließ Krämer in einer Dreierkette auflaufen. Dominic Maroh verteidigte zentral, an seiner Seite standen Assani Lukimya und Girdvainis. Boubacar Barry und Hakim Guenoche bildeten die Außen. Krämers Plan wurde keine 15 Minuten nach Anpfiff über den Haufen geworfen. Maroh fasste sich an den Oberschenkel, musste raus und reihte sich ins Lazarett ein. Bittroff kam in die Partie, ordnete sich links ein und Uerdingen kehrte zur Viererkette zurück.
Auswärts ausgekontert: Obwohl der KFC gut ins Spiel kam und mehr Ballbesitz hatte, waren es die Pfälzer, die einen Blitzstart erlebten. Mit der ersten Offensivaktion startete der FCK schnell über die rechte Seite einen Gegenangriff. Timmy Thiele spielte den Ball flach ins Zentrum, Christian Kühlwetter ließ gedankenschnell prallen und Florian Pick schob problemlos zum 1:0 ein (6.).
Es würde das Muster des gesamten Spiels werden. Der KFC bemühte sich, das Spiel zu machen, ließ aber wie schon in den vergangenen Wochen im letzten Drittel die nötige Durchschlagskraft vermissen. Zu allem Überfluss blieben die Blau-Roten im defensiven Umschaltspiel zu anfällig. Und so ließen die effizienten Pfälzer die Gäste anrennen, nur um sie eiskalt durch Konter zu bestrafen. Das 2:0, abermals durch Pick kurz vor der Pause (42.) sowie das 3:0 durch Lucas Röser (72.) und das 4:0 durch Hendrick Zuck (86.) passten sich dem Schema nahtlos an. Sinnbildlich für die Verzweiflung in der KFC-Offensive: Innenverteidiger Lukimya gab in der letzten halben Stunde aufgrund der Personalnot den Mittelstürmer.
Ausblick: Der KFC Uerdingen stellt die längste Sieglos-Serie der laufenden Saison ein und das Polster auf die Abstiegsränge könnte bei einem Überraschungssieg des FSV Zwickau über Ingolstadt (So. 17 Uhr) auf sechs Punkte schmelzen. Bereits am Dienstag sind die viertplatzierten Würzburger Kickers zu Gast. Bei vier verbleibenden Spielen und einer immer länger werdenden Verletztenliste wird man in Krefeld froh sein, wenn die Saison endlich vorbei ist.