Dass der VfB Hüls für ihn erster Ansprechpartner war, war kaum überraschend. Schließlich hatte Dominik Grams bereits einmal bewiesen, dass er dem früheren Fußball-Regionalligisten in besonderer Weise verbunden ist. Als sich der Klub entschied, aus der Oberliga zurückzuziehen und in der Bezirksliga an den Start zu gehen, blieb der Linksverteidiger am Badeweiher. Ungeachtet der Tatsache, dass sein Leistungsvermögen durchaus für höhere Ligen reichte. Nun verlässt der 27-Jährige den Westfalenligisten TuS 05 Sinsen und kehrt nach drei Jahren zum Marler Stadtnachbarn VfB zurück.
„Ich habe beruflich einen Schritt gemacht“, erzählt der Abwehrspieler und begründet damit seinen Wechsel sowie die Entscheidung, künftig zwei Klassen tiefer zu spielen: „Vielleicht könnte ich weiter in der Westfalenliga spielen. Aber wenn ich das mache, dann zu hundert Prozent. Und aufgrund meines Jobs kann ich das derzeit nicht bieten.“
In Sinsen habe man zwar nicht erfreut über den anstehenden Wechsel des zum Leistungsträger gereiften Verteidigers reagiert, „aber alle dort hatten Verständnis für meine Situation. Niemand hat mir Steine in den Weg gelegt“, berichtet Grams, der dem Westfalenligisten zu Beginn des Jahres eigentlich für eine weitere Saison zugesagt hatte.
Nun kehrt er zurück zu dem Verein, mit dem er eine der intensivsten Zeiten seiner Fußballer-Karriere miterlebt hat. Schließlich kann er sich noch gut daran erinnern, wie im April 2015 die Nachricht aufkam, dass sich der einst von Evonik unterstützte Verein aus der Oberliga zurückziehen würde. Das Geld war knapp, das sportliche Unterfangen, abermals die Klasse zu halten, wiederum immer schwieriger geworden. „Ich habe mich aber trotz der schwierigen Bedingungen beim VfB immer wohl gefühlt“, sagt der frühere Junioren-Spieler des Bundesligisten FC Schalke 04.
Bei den Knappen lernte er das Fußballspielen auf hohem Niveau, doch dann machte ein Motorradunfall einen Strich durch die Rechnung. Sein damaliger Trainer Norbert Elgert habe zwar viel dafür getan, ihn wieder auf das vorherige Niveau zu bringen, doch das bei dem Unfall stark lädierte Knie ließ die Leistungen des Abwehrspielers nicht mehr wie gewohnt zu. „Das Umfeld war sehr leistungsorientiert, daher habe ich mich entschieden, es auf einem anderen Weg versuchen.“ Grams wechselte zu Rot-Weiß Oberhausen, ging schließlich zu Schwarz-Weiß Wattenscheid.
Nach drei Jahren beim TuS 05 Sinsen heuert er nun wieder beim VfB an. „Ich bin mit dem Fußball aufgewachsen“, betont er. „Jetzt möchte ich mich langsam zu hundert Prozent auf meinen Beruf konzentrieren.“