Auf der Suche nach einer Lösung für die durch die Corona-Pandemie entstandende Situation im Amateurfußball will der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) auch die Meinung der betroffenen Klubs berücksichtigen. [article=483436]Das teilte der Verband vor wenigen Tagen mit[/article].
Gesagt, getan: Am Montag lud der FLVW die 18 Oberligisten zu einer Video-Konferenz ein. 16 der 18 Klubs - Westfalia Herne und TSG Sprockhövel waren nicht anwesend - aus der Oberliga Westfalen nahmen das Angebot des Verbandes zu einem Austausch an. Das Ergebnis: 15 Vereinsvertreter sprachen sich für einen Saisonabbruch aus. Nur der 1. FC Kaan-Marienborn wäre dafür, die Spielzeit "einzufrieren" und ab dem Zeitpunkt, wenn es wieder erlaubt ist Fußballspiele auszutragen, die aktuelle Saison über die Bühne zu bringen.
"Ich finde die Idee meines Kollegen Jochen Trilling vom 1. FC Kaan-Marienborn gar nicht so unsympathisch. Aber leider haben wir dann ein großes rechtliches Problem. Denn die Spielerverträge enden ja am 30. Juni. Das ist Fakt. Ich denke, dass alles andere als ein Saisonabbruch uns allen noch viel mehr Stress, Kopfschmerzen und Probleme bereiten würde. Dann hätten wir ein großes Chaos. Deshalb plädiere ich für einen Saisonabbruch. Alles andere macht keinen Sinn", sagt Thomas Riedel, Vorstandsmitglied des TuS Ennepetal, am Dienstag gegenüber RevierSport.
ASC-Boss freute sich über den Austausch mit dem Verband
Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball im FLVW, nutzte die Videokonferenz, um den aktuellen Stand und die Überlegungen des Verbandes vorzustellen und machte deutlich, dass auf allen Ebenen mit Hochdruck gearbeitet wird. "Die rechtlichen Regularien, die wir hatten, passten in keiner Weise zur jetzigen Situation“, erklärte er, bevor er nach dem aktuellen Stimmungsbild der Vereine fragte. „Wir wollen und müssen wissen, was ihr wollt. Auch dieses Stimmungsbild fließt in unsere Überlegungen ein", sagte Schnieders.
"Planungssicherheit" - mit einem Wort brachte es Sebastian Kockmann vom FC Eintracht Rheine daraufhin für alle Oberligisten auf den Punkt. "Der Schwebezustand ist schwer zu ertragen. Wir tragen daher jede Entscheidung mit, nur braucht es diese Rechtssicherheit."
Michael Linke, erster Vorsitzender des ASC Dortmund, freute sich indes, mal die Probleme des Verbandes zu hören. Linke gegenüber RevierSport: "Das war eine positive Konferenz, gute Gespräche. Jetzt haben wir alle auch mal gehört, welche Probleme der Verband besitzt. Da gibt es rechtlich gesehen einige Hürden. Die Leute sind da nicht zu beneiden. Wir wissen aber jetzt, wo wir alle hinwollen. Um das umzusetzen, braucht es aber noch Zeit. Es muss rechtlich alles geprüft werden, damit es im Nachhinein keine Sammelklagen gibt."
Noch bis zum 29. April wird der FLVW mit Vertreterinnen und Vertretern der Westfalen-, der Landes- und Bezirksligen sprechen. Somit ist vor Mai mit einer endgültigen Entscheidung, was aus der Saison 2019/2020 wird, nicht zu rechnen.