„Es mag einige wenige Vereine geben, die aus der aktuellen Situation ohne allzu großen Schaden herauskommen können. Die breite Masse aber wird größte wirtschaftliche Probleme bekommen, beziehungsweise hat sie schon“, sagte Schaaf dem Sportbuzzer: „Würden all diese Vereine auf der Strecke bleiben, gäbe es keine Bundesliga mehr.“
Schaaf hoffe „aus ganzem Herzen, dass Werder die Krise übersteht“, sagte er: „Niemand darf sich aber etwas vormachen: Das ist für uns alle bei Werder eine bedrohliche Situation. Auch, weil niemand weiß, wie lange sie noch anhalten wird. Aber das gilt nicht nur für Werder Bremen, sondern für das Gros der deutschen Profiklubs.“
Schaaf, der die Hanseaten als Trainer 2004 zum Double aus Meisterschaft und DFB-Pokalsieg führte, hält es „für unabdingbar, aus dieser Krise Rückschlüsse zu ziehen, habe aber meine Zweifel, ob das geschehen wird“, sagte er. Der Fußball habe sich „freiwillig immer neue Zwänge auferlegt, nur um die Wirtschaftlichkeit immer noch weiter voranzutreiben“, sagte Schaaf: „In den vergangenen Jahren habe ich oft gedacht: Jetzt ist der Punkt erreicht, wo wir innehalten müssen, sonst bricht alles zusammen. Und immer ist kurz darauf jemand um die Ecke gekommen und hat noch eine Schippe draufgelegt. Und noch eine, und noch eine.“
Wenn sich wirklich etwas ändern solle, „muss sich das System knallhart selbst reglementieren“, sagte Schaaf: „Dass das enorm schwierig werden würde, liegt auch an den unterschiedlichen Strukturen der Vereine, vom e.V. über die AG bis hin zum Klub, hinter dem ein Konzern steht.“ sid