„Dadurch können die Einsätze unserer Kolleginnen und Kollegen rund um das Fußballgeschehen hierzulande noch brenzliger werden“, sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek am Freitag in Hannover. Es bestehe die Gefahr, dass Ultragruppierungen durch die Aktionen eher provoziert als zur Einsicht geführt werden könnten. Im Hamburger Volksparkstadion wird am Samstag (13.00 Uhr/Sky) vor dem Zweitliga-Spiel des HSV gegen den Karlsruher SC erstmals kontrolliert Pyrotechnik abgebrannt.
Polizeiliche Erfahrungen besagten, dass die Ultrabewegung auf „verbands- oder vereinsorganisierte Stimmungsaktivitäten mit massiver Ablehnung“ reagiere, sagte Radek. „Wir halten das Entgegenkommen des DFB vor diesem Hintergrund nicht nur für blauäugig, sondern auch für sehr riskant.“
In Hamburg sollen zehn Rauchtöpfe zum Einsatz kommen. Diese könnten toxische Dämpfe erzeugen, teilte die Gewerkschaft der Polizei mit. Pyrotechnik habe „in einem Fußballstadion mit zigtausend Menschen aber auch in Zuschauerströmen auf dem Weg in die Arenen nichts verloren“, sagte Radek. Der GdP-Vizechef kündigte an, „zeitnah das Gespräch mit dem DFB suchen“ zu wollen.
Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) hatte zuletzt über stark gestiegene Verletztenzahlen durch den Einsatz von Pyrotechnik berichtet. In der vergangenen Saison wurden 152 Personen gezählt, die zu Schaden kamen. Im Spieljahr zuvor waren es nur 53. dpa