Kuriose Szenen gab es während der 90 Minuten genügend. Zuerst musste Schiri Thibaut Scheer passen, nachdem er auf sein Handgelenk gefallen war. Sein Assistent Torsten Schwerdtfeger nahm sich nach 15-minütiger Unterbrechung die Pfeife, ein aus der Bezirksliga Westfalen anwesender Assistent übernahm dessen Posten.
Während bei den Gästen Wintertransfer Cellou Diallo von der SG Wattenscheid sofort in die Startelf rückte, waren es die Hausherren, die von Beginn an das aktivere Team stellten. Es war hauptsächlich eine von Einsatz und Kampf geprägte erste Halbzeit. „Da war keine großartige Leistung notwendig, um gegen uns zu gewinnen“, wirkte ein konsternierter Marcus John nach den 90 Minuten niedergeschlagen. „Das 1:0 für Baumberg war symptomatisch für unser Auftreten und an Slapstick nicht zu überbieten“, fasste der Gästetrainer die Partie zusammen. Der kuriose Treffer fiel vollkommen überraschend aus 25 Metern per Kopfball von Ivan Pusic (45.).
In der Folge ärgerte sich John immer wieder über Ersatz-Schiedsrichter Schwerdtfeger. „Jetzt lass‘ dich doch nicht verarschen. Der springt nur hoch und schreit ‚Aua‘“, wütete der Ex-Straelener von der Seitenlinie.
Neuzugang Diallo trifft beim Debüt
Das 1:1 für seine Farben fiel tatsächlich durch Diallo. Der 24-jährige Neuzugang konnte sich nach dem Spiel darüber aber nicht freuen. „Schade, dass wir direkt zum Start verloren haben. Für Velbert habe ich mich entschieden, weil ich meine Ausbildung in Bochum fortsetzen wollte. Daher habe ich Angebote aus Haltern und Homberg ausgeschlagen“, erklärte der aus Guinea stammende Stürmer, warum er plötzlich seine Schuhe in der fünften Liga schnürt.
Auch sein Teamkollege Hasan Ülker mochte nicht viel sagen: „Wir waren nicht bei der Sache. An unserer Einstellung müssen wir arbeiten und ab kommender Woche anders auftreten“, erläuterte der 24-jährige Rechtsaußen die Situation. Ausgerechnet Routinier Peter Schmetz erwies seinem Team nach Gelb-Rot einen Bärendienst (81., wiederholtes Foulspiel).
Ganz anders war die Stimmung auf Seiten der Gastgeber. Nach einem enormen Umbruch auf administrativer Ebene in der Winterpause landeten die Sportfreunde auf Rang sieben. „Das erste Tor ist von uns gut provoziert worden. Von Anfang an wussten wir von der immensen Qualität der SSVg. Es war ein verdienter Sieg und ein gutes Spiel meiner Mannschaft, auch, wenn wir alle noch nicht bei 100 Prozent sind“, strahlte Salah El Halimi, Trainer der SF Baumberg, nach dem ersten Dreier in diesem Kalenderjahr.