„Das haben wir vor Jahren mal probiert“, entgegnet jedoch der Vorsitzende des Verbandsfußballausschusses Westfalen, Siegfried Hirche, „doch das ging gründlich daneben“. So musste damals eine Partie, die für Anfang Januar terminiert war gleich dreimal verschoben werden. Die Reaktionen bei den Verantwortlichen „waren dementsprechend“, ergänzt Hirche, „zumal die betroffenen Teams in dieser Zeit nicht an den lukrativen Hallen-Veranstaltungen teilnehmen konnten.“
Doch nicht die Furcht vor Petrus Unberechenbarkeit allein lässt den Verband an der etablierten Regelung festhalten, sondern es gibt noch eine andere, ganz einfache Erklärung, wie Hirche plausibel erläutert: „Die Beteiligten brauchen einfach Planungssicherheit. Und das gilt nicht nur für die Vereine und ihre Hallen-Veranstaltungen, sondern zum Beispiel auch für Schiedsrichter und Spieler.“ So nutzten nämlich viele Referees, vor allem aus den höheren Spielklassen, die winterliche Auszeit, um sich sportlich weiterzubilden. Und viele Spieler und Trainer planten ihren Urlaub eben für die Kernzeit der Winterpause. Darüber hinaus benötigten zahlreiche Kicker des Amateurbereichs unbedingt die Ruhephase, um ihre kleineren und größeren Blessuren einmal richtig auszukurieren.
„Dennoch gibt es die Idee natürlich immer wieder und es wäre auch machbar. Aber besonders Laien und auch Medienvertreter unterschätzen gerne den logistischen Aufwand den wir betreiben, um einen möglichst reibungslosen Ablauf des Spielplans zu gewährleisten“, bedient Hirche durchaus nicht das Funktionärs-Klischee, denen ja gerne einmal unterstellt wird unflexibel zu sein. „Nur wenn uns dann das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht, ist das Geschrei wieder riesengroß“, ahnt Hirche jedoch offensichtlich auch, wer bei einem Misslingen die fällige Schelte einstecken müsste.