Die sportliche Qualifikation wird in der Saison 2007/2008 ausgespielt. Die bislang zwei Regionalligen werden dann zu einer dritten Liga und drei Regionalligen (auch 4. Spielklasse) umgestaltet, die allerdings regional eingeteilt sein wird. Jede dieser Gruppen wird mit 18 Vereinen besetzt. Die Struktur des Unterbaus der drei Regionalligen wird auf dem DFB-Bundestag 2007 von einer eigens dafür gegründeten Kommission unter Mitarbeit der Oberliga-Vertreter festgelegt. So bleiben offene Fragen: Welche Konsequenzen hat die Entscheidung auf die unteren Spielklassen, die in ihrer Wertigkeit durchweg absinken? Versinken Traditionsvereine in der Versenkung oder überschätzen sie sich bei der Versuchung, im Profifußball mitzumischen?
• die zehn bestplatzierten Mannschaften der beiden Regionalligen aus der Saison 2007/2008 sind sportlich für die die 3. Liga qualifiziert. Davon wiederum steigen vier Amateur-Mannschaften in die 2. Bundesliga auf und werden durch die Absteiger aus der 2. Liga ersetzt. • Darüber hinaus kommt ein Zulassungsverfahren auf die sportlich qualifizierten Mannschaften zu, das folgende Bereiche umfasst: 1. wirtschaftliche Eignung 2. technisch-organisatorische Eignung • Sollte eine sportlich qualifizierte Mannschaft die oben aufgeführten Anforderungen nicht erfüllen, wird sie durch eine sportlich nicht qualifizierte Mannschaft ihrer Regionalliga-Staffel ersetzt.
Es ist eine skurrile Situation: Seitdem die Faktenlage auf dem DFB-Bundestag beschlossen wurde, köchelt das Thema derzeit auf kleiner Flamme innerhalb den Vereinen. Öffentliche Stellungnahmen, zumal kritische, blieben bislang die Ausnahme. Der scheinbar einzige relevante Kritik-Punkt war die Handhabung der Reserve-Mannschaften, was letztlich mit der Beschränkung auf vier Teams und dem freiwilligen Verzicht der "Schein-Amateure" auf Fernsehgelder gelöst wurde. Was aber detaillierte Aussagen über die neue Struktur des deutschen Amateurfußballs angeht, hielt man sich selbst bei DFL und DFB bislang mit detaillierten Aussagen zurück. Fakt ist: Nicht nur für die Vereine, die in der nächsten Saison in der Regionalliga um die direkte Qualifikation für Liga drei kämpfen, hat die Umstrukturierung Folgen. Und so schwingt bei ihrer Bewertung seitens der Vereine jenseits der Regionalliga einige Unsicherheit mit.
Ein erster Kritikpunkt liegt schon in der formalen Abwicklung der Entscheidung. "Es gab keinerlei Abstimmung mit den unterklassigen Vereinen", kritisiert Horst Heinze, Sportlicher Leiter des Oberligisten Hammer Spielvereinigung. Wortführer waren im Entscheidungsprozess vor allem die Profivereine und "größere" Amateurvereine. "Und man hat wenig Chancen einzugreifen, wenn man es für nötig hielte", bemerkt Heinze, der die Ober- und Verbandsligateams in der öffentlichen Debatte nicht ausreichend vertreten sieht.
Dabei gehen die Befürchtungen bei den meisten Klubs in eine ähnliche Richtung. "Wenn man statt in der vierten dann in der fünften Liga spielt, wird es noch schwieriger, Sponsoren zu finden", sagt Frank Pointinger, Manager des Nordrhein-Oberligisten ETB Schwarz-Weiß Essen. Ulrich Meister, Abteilungsleiter beim Verbandsligisten TSG Sprockhövel, sorgt sich hingegen eher um Zuschauerzahlen. "Man würde lügen, wenn man sagt, die Klassenzugehörigkeit wäre nicht wichtig." Es liegt nun an den Vereinen, sich entsprechend der neuen Situation zu positionieren. "Man müsste am Besten schon in der Winterpause die Weichen für die Quali-Saison stellen", sagt Essens Frank Poitinger. Er mahnt bei allem Willen zu sportlichem Erfolg zum richtigen Maß beim finanziellen Aufwand. "Es gibt ja genug Beispiele, wohin unkalkuliertes Risiko führen kann." Die Hammer Spielvereinigung, in diesem Sommer erst in die Oberliga aufgestiegen, will sich an die "maßvolle" Zukunftsplanung halten. "Natürlich ist die neue Regionalliga ein Ziel. Aber man muss immer sehen, inwieweit das finanzierbar ist", sagt Horst Heinze.