Der dichte Nebel im Ruhrgebiet machte es am Mittwoch auch Uwe Koschinat nicht leicht. Beim Training des Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen war seine Sicht am späten Nachmittag etwas eingeschränkt.
So musste der 53-jährige RWE-Cheftrainer nach einem gelungenen Angriff während des Abschlussspiels nachfragen, wer den Traumpass über die Abwehrkette auf Ramien Rafi gespielt hat. „Jonny“, lautete die Antwort. Gemeint war Gianluca Swajkowski, das 19-jährige Mittelfeld-Talent der Essener.
Koschinat zeigte sich von dieser Szene (hier zu sehen) sehr beeindruckt. „Boah, überragend!“, rief er über den Kunstrasenplatz des Essener Nachwuchsleistungszentrums. Aufgrund der Witterung mussten die Essener auf den Kunstrasen ausweichen. Auch nach dem Training lobt er den defensiven Mittelfeldspieler für seine Trainingsleistung. „Sehr gut Jonny, sehr gut.“
Rot-Weiss Essen: Swajkowski entwickelt sich weiter
Auch im Trainingslager in der Türkei zeigte sich der RWE-Cheftrainer angetan von den Leistungen des Essener Eigengewächses. Swajkowski wird im Training immer selbstbewusster und präsenter, in den Testspielen gegen den FC Emmen (5:2) und Dynamo Dresden hinterließ er einen guten Eindruck.
Sein Premieren-Tor am letzten Hinrunden-Spieltag gegen den VfB Stuttgart II hat ihm offensichtlich Auftrieb gegeben. In seinem ersten Drittliga-Einsatz traf er nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung. Zuvor musste er lange auf seine Chance warten. Ex-Trainer Christoph Dabrowski ließ den gelernten Sechser nur im Niederrheinpokal spielen. „Ich bin eine Person, die die Situation sehr gut einschätzen kann. Wir stehen nicht gut, ich bin jung, da setzt man eher auf erfahrene Leute. Das ist nicht einfach für den Kopf, aber ich habe auf diesen Moment hingearbeitet“, sagte Swajkowski nach dem Stuttgart-Spiel.
Rot-Weiss Essen: Startelf käme noch zu früh
Dass es für ihn schon zu einem Startelf-Einsatz reicht, ist unwahrscheinlich. Vor dem Rückrunden-Auftakt am kommenden Sonntag bei Alemannia Aachen (16:30 Uhr, MagentaSport) ist der erfahrene Neuzugang Klaus Gjasula auf seiner Position gesetzt. Swajkowski, der bis 2026 unter Vertrag steht, hat in den letzten Wochen aber positiv auf sich aufmerksam gemacht. Nicht nur aufgrund eines Traumpasses.