Schon vor dem Spiel von Rot-Weiss Essen bei Erzegbirge Aue war klar: Die Konkurrenz hat für RWE gespielt. Der VfL Osnabrück verlor, Hansa Rostock verlor und die U23 von Hannover 96 verlor ihr Spiel am Sonntag zu Hause gegen den FC Ingolstadt mit 0:4.
Damit war klar: RWE kann - wenn der Cottbus-Sieg vergoldet würde - vor der letzten Partie des Spieltags zwischen der U23 des VfB Stuttgart und der SpVgg Unterhaching auf Rang zwölf klettern.
Doch vor 7.832 Zuschauern kam es anders, RWE verlor die Partie mit 1:2 (0:1). Für Aue der erste Heimsieg nach drei nicht gewonnenen Heimspielen. Wo die Essener gegen Cottbus eine gnadenlose Effizienz an den Tag legten, schossen sie in Aue eindeutig zu viele Fahrkarten.
RWE-Trainer Christoph Dabrowski vertraute derselben Elf, die Cottbus 4:0 schlagen konnte. Er lief auch mit der defensiven Taktik auf, die gegen Cottbus zum Erfolg führte.
Doch in Aue saß der erste Nadelstich nicht und hinten sah Lucas Brumme nach zwölf Minuten nicht gut aus. Das nutzte Pascal Fallmann aus und traf früh zur Führung für die Hausherren.
Aue: Männel - Fallmann (61. Burghardt), Nkansah, Majetschak, Jakob - Pepic, Loune (84. Sijaric) - Tashchy, Stefaniak (84. Fabisch), Clausen (78.Seitz) - Bär
RWE: Golz - Rios Alonso, Schultz, Kraulich - Voufack (46. Eisfeld), Müsel (86. Moustier), Arslan, Brumme - Owusu (81. Boyamba), Vonic (71. Wintzheimer), Safi (71. D‘Haese)
Tore: 1:0 Fallmann (12.), 2:0 Stefaniak (44.), 2:1 Arslan (93.)
Zuschauer: 7.832
Gelb-Rot: Brumme (nach Abpfiff) Schiedsrichter: Felix Weller
Es war eine von zwei Unaufmerksamkeiten von RWE, die auch nach dem 0:1 bei der defensiven Ausrichtung blieben und auf die Nadelstich-Taktik setzen. Doch auch bei der zweiten Unaufmerksamkeit klingelte es gegen einen Gegner, der mit dem vielen Ballbesitz eigentlich ähnlich wenig anzufangen wusste wie Cottbus vor einer Woche. Diesmal schlief Eric Voufack nach einer Flanke und Marvin Stefaniak traf kurz vor der Pause zum 2:0.
Und RWE? Auch die hatten zwei Möglichkeiten nach Kontern. Erst verpasste Leonardo Vonic nach Flanke von Voufack knapp das 1:1, dann lief Kelsey Owusu bei einem Konter auf das Auer Tor zu und wurde in letzter Sekunde durch eine starke Grätsche von Erik Majetschak am Torabschluss gehindert.
Nach dem Wechsel versuchte es Dabrowski mit Thomas Eisfeld für Voufack. RWE agierte nun offensiver und hatte bis zur 56. Minute gleich drei Chancen gegen keineswegs überzeugende Auer. Doch weder Ramien Safi noch Vonic oder Torben Müsel konnten den Anschluss erzielen. Nach 68 Minuten war es wieder Vonic, der nach Brumme-Flanke aus drei Metern das Tor verfehlte.
Noch schlimmer machte es sieben Minuten vor dem Ende Ahmet Arslan nach perfekter Vorarbeit von Brumme. Aus drei Metern brachte er es in Slapstick-Manier fertig, dasTor zu verfehlen.
Es sollte an diesem Tag einfach nicht sein. RWE hatte mehr Abschlüsse, deutlich bessere Chancen, aber gefühlt hätte man auch kein Hochhaus getroffen. Trotzdem kam RWE noch ran - allerdings in der letzten Minute der Nachspielzeit. Aus wenigen Metern ging nix, dafür traf Arslan per Traumtor. Doch danach war sofort Schluss.
Bitter zudem: Der schon verwarnte Brumme meckerte nach dem Abpfiff und sah Gelb-Rot. RWE bleibt damit vorerst auf Rang 16. Sollte die U23 des VfB Stuttgart gegen Unterhaching im Abendspiel am Sonntag mit zwei Toren Unterschied gewinnen, würde RWE auf den ersten Abstiegsplatz rutschen.
Weiter geht es für RWE nach der Länderspielpause am Samstag (23. November, 14 Uhr) gegen den SV Sandhausen. Aue muss einen Tag später (19:30 Uhr) zur U23 des BVB.