Neun Zugänge hat Alemannia Aachen bis dato präsentiert. Zwei Mann - ein Innenverteidiger und ein Torhüter - sollen noch kommen.
Das Trainingslager in Dessau hat Trainer Heiner Backhaus mit seinem Team zur Zufriedenheit absolviert. Der Spielplan der 3. Liga ist auch veröffentlicht worden.
In rund drei Wochen geht es für den amtierenden Regionalliga-West-Meister zum Drittliga-Auftakt zu Rot-Weiss Essen - ein echter Westschlager!
Zeit, um ein Zwischenfazit der laufenden Vorbereitung zu ziehen. RevierSport hat mit Erdal Celik, dem Technischen Direktor, der seit dem 1. August 2023 äußerst erfolgreich für die Alemannia arbeitet, gesprochen.
Ja, Charlison Benschop hatte noch zwei Karten für das Spiel in Leipzig zwischen der Niederlande und Türkei. Ich hätte hingehen können, habe aber dankend abgelehnt. Wir waren im Trainingslager schließlich zum Arbeiten und nicht Vergnügen da. Der volle Fokus liegt auf Alemannia Aachen.
Erdal Celik
Erdal Celik, Rot-Weiss Essen gegen Alemannia Aachen am 1. Spieltag: Wie hört sich das für Sie an?
Gut (lacht). Aber besser wäre, wenn die Paarung Alemannia Aachen gegen Rot-Weiss Essen heißen würde. Wir hätten uns natürlich schon ein Heimspiel gewünscht. Aber so ist es auch in Ordnung. Ich finde es gut, dass wir direkt in Essen ran müssen. Da wissen wir sofort, wo wir stehen. Denn Essen ist eine Mannschaft, die oben mitspielen wird.
Wie gut ist die Alemannia denn rund drei Wochen vor dem Start vorbereitet?
Es läuft alles nach Plan. Wir haben viel im konditionellen Bereich gearbeitet und dann in der zweiten Woche auch ein hervorragendes Trainingslager in Dessau absolviert. Wir arbeiten sehr viel an der Physis, denn es ist ja bekannt, dass diese in der 3. Liga noch mehr zum Tragen kommt. Unsere Mannschaft soll am Ende noch fitter als andere Teams sein. Darauf legt unser Trainer Heiner Backhaus sehr großen Wert.
Mit Torwart Dennis Gorka (zuletzt Fortuna Düsseldorf II) und Christalino Atemona (KV Kortrijk) sind aktuell zwei Probekandidaten im Training. Werden Sie auch ein Teil der Mannschaft sein?
Das werden wir sehen. Wir suchen auf jeden Fall noch einen Innenverteidiger, im besten Fall einen Linksfuß. Und wir planen mit vier Torhütern. Gorka hat einen super Eindruck hinterlassen und da befinden wir uns mit dem Berater in Gesprächen.
Warum will die Alemannia denn mit vier Keepern in die Saison gehen?
Es kann sich immer jemand verletzten und wir wollen auf den Tag X vorbereitet sein. Zudem haben wir mit Marcel Johnen eine überragende Nummer eins im Kasten. Aber je mehr Konkurrenz er hat, desto mehr kann er noch aus sich herauskitzeln.
Neun Spieler konnten Sie in diesem Sommer verpflichten. Wie zufrieden sind Sie mit den Transfers, wen hätten Sie noch gerne geholt?
Ich bin zufrieden. Der Plan ist eigentlich aufgegangen. Ja, bis auf Ramien Safi. Ihn hätten wir gerne noch verpflichtet. Das hatte ich ja schon gegenüber RevierSport betont. Sonst haben wir alle Spieler bekommen, die wir haben wollten. Im Oktober oder November werden wir sehen, ob wir die richtigen Personalentscheidungen getroffen haben.
Die Personalplanung ist so gut wie abgeschlossen. Wie kann sich ein Fan die Arbeit des Technischen Direktors - bis auf die Kaderplanung - vorstellen?
Mein Aufgabengebiet ist sehr umfangreich. Der Physio-Bereich, die Reha-Abteilung, der Staff - das alles ist in meiner Verantwortung und da muss ich zusehen, dass das alles funktioniert und auf einem hohen Level ist. Auch die Verzahnung zum Nachwuchs steht auf meiner Agenda. Dann gibt es so Themen wie die Platzpflege. Hier wollen wir noch besser sein. Wir wollen uns stetig verbessern und weiterentwickeln. Die Alemannia ist ein großer Verein, da kann ich mich nach der Kaderplanung nicht hinlegen. Aber das will ich auch nicht!
Also gibt es diesen Sommer keinen Urlaub für Erdal Celik?
Nein. Meine Familie fliegt am Donnerstag, 11. Juli, in die Türkei. Ich bleibe hier. Wir sind alle nach dieser tollen Regionalliga-Saison heiß auf mehr. Wir wollen die Chance der Euphorie nutzen und alles gut vorbereiten, damit wir positiv in die Saison starten. Ausruhen, wäre hierbei der erste Rückschritt. Ich bin ein Typ, der den Jungs das auch vorleben will. Nur durch harte und intensive Arbeit wird man belohnt.
.Es ist eine knallharte Liga, in der es schnell nach oben, aber auch nach unten gehen kann. Oft ist die Liga auch zweigeteilt, so dass eine Hälfte gefühlt um den Auf- und die andere Hälfte um den Abstieg spielt. Wir wollen in der ersten Hälfte dabei sein
Erdal Celik
Haben Sie auch deshalb auf die EM-Viertelfinal-Karten verzichtet?
(lacht) Ja, Charlison Benschop hatte noch zwei Karten für das Spiel in Leipzig zwischen der Niederlande und Türkei. Ich hätte hingehen können, habe aber dankend abgelehnt. Wir waren im Trainingslager schließlich zum Arbeiten und nicht Vergnügen da. Der volle Fokus liegt auf Alemannia Aachen.
Elversberg, Ulm, Münster sind in den letzten zwei Jahren als Aufsteiger in die 2. Bundesliga durchmarschiert. Was ist da in der neuen Saison für Alemannia Aachen möglich?
Wir sind realistisch genug und wissen, wie hart diese 3. Liga wird. Fakt ist aber auch, dass wir unseren Standpunkt nicht ändern: Wir wollen jedes Spiel gewinnen! Wenn du diese Einstellung nicht hast, dann musst du gar nicht erst antreten. Es ist eine knallharte Liga, in der es schnell nach oben, aber auch nach unten gehen kann. Oft ist die Liga zweigeteilt, so dass die eine Hälfte gefühlt um den Auf- und die andere Hälfte um den Abstieg spielt. Wir wollen in der ersten Hälfte dabei sein. Mittelfristig soll es für Alemannia Aachen natürlich Richtung 2. Bundesliga gehen. Wichtig wird sein, dass wir gut in die Saison kommen.
Bislang lief es für Sie bei Alemannia Aachen ein Jahr lang nur positiv. Haben Sie manchmal Bedenken, was passiert, wenn es mal eine Negativserie gibt?
Wir kennen das Geschäft und wissen, dass das auch mal kommen wird. Wir sind auch darauf vorbereitet. Wir sprechen dieses Thema immer wieder mal im Vorstand und auch in der Mannschaft an. Denn in diesen schlechten Phasen zeigt sich erst, wie stark eine Mannschaft ist, wie stark das Team hinter dem Team ist und wie stark ein Verein ist. Ich bin davon überzeugt, dass wir auch in diesem Fall sehr eng zusammenrücken und zusammenhalten werden.
Auf was für eine Mannschaft dürfen sich die Alemannia-Fans in 2024/2025 freuen?
Eine Aachener Mannschaft, die ihr Herz auf dem Platz lässt, die mehr laufen möchte als der Gegner - auf jeder Position! Wir wollen bestätigen, dass das kein Zufallsjahr war. Wir wollen diese Kultur weiterleben und erfolgreich sein.