In der 3. Liga hatte Waldhof Mannheim eigentlich andere Ziele, als nur gegen den Abstieg zu kämpfen. Lange sah es sehr dramatisch aus für den Traditionsverein, der aber in den letzten Wochen die Kurve bekommen hat.
Sechs Punkte beträgt aktuell der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Und gegen Rot-Weiss Essen soll der am Sonntag (13:30 Uhr) mindestens gehalten werden.
Der Lauf der letzten Wochen - sechs Partien ist Mannheim unbesiegt - lässt SVW-Trainer Marco Antwerpen hoffen, vor allem zu Hause gab es wichtige Siege. Zuletzt ein fulminantes 6:1 nach 0:1 gegen Unterhaching.
Daher betont Antwerpen vor dem Spiel, für das bisher 11.500 Karten verkauft wurden: "Wir waren in den letzten Heimspielen erfolgreich, daher freuen wir uns auf die Partie."
Verzichten muss Antwerpen auf Kapitän Marcel Seegert und Kevin Goden. Hinter Bentley Baxter Bahn steht noch ein Fragezeichen. Wie der Coach vor allem den Verlust von Innenverteidiger Seegert auffangen will, das entscheidet sich auf den letzten Drücker: "Wir sind noch in der Findungsphase, wir sind uns selbst noch nicht ganz sicher. Wir haben auch die Möglichkeit, auf eine Dreierkette zu gehen."
RWE hat eine technisch gute Mannschaft, sie agieren viel mit Kurzpassspiel, auch am eigenen Strafraum. Daher geht RWE auch ein gewisses Risiko ein, wir versuchen das auszunutzen
Marco Antwerpen
Antwerpen, der selber in der RL West-Südwest (elf Spiele, ein Tor) für RWE als Spieler auflief, hat vom Gegner eine hohe Meinung: "Wir haben mit RWE einen starken Gegner vor der Brust, sie können noch aufsteigen, das wird sicher eine sehr intensive Partie. RWE hat eine technisch gute Mannschaft, sie agieren viel mit Kurzpassspiel, auch am eigenen Strafraum. Daher geht RWE auch ein gewisses Risiko ein, wir versuchen das auszunutzen."
Wobei es dem Trainer vor allem wichtig ist, dass seine Elf sofort da ist, hier gab es zuletzt noch viel Luft nach oben. Nicht nur gegen Unterhaching. Antwerpen: "Das war auch in Duisburg der Fall, als wir schwer in die Partie hereingekommen sind. Da fehlte die Kompaktheit, wir müssen zusehen, ein Spiel früher anzunehmen. Wir dürfen dem Gegner nicht anbieten, schon in seine Spielzüge hereinzukommen. Essen kommt mit einer breiten Brust, wir wissen aber auch, RWE tut sich auswärts schwer. Da müssen wir zeigen, wie schwer es wird, hier etwas mitzunehmen."
Mit seinem Videoanalysten Michael Boris hat Antwerpen seit einige Wochen auch eine weitere Hilfe an seiner Seite. Wobei Boris keinen Hehl daraus macht, dass er RWE-Fan ist. Antwerpen kann über das Thema nur Schmunzeln. "Das ist halt so, er hat aber auch schon gesagt, für das eine Spiel steht er hinten an. Wir arbeiten hier für Mannheim und er hat auch große Lust, gegen Rot-Weiss Essen zu gewinnen."