Nicht mal zwei Wochen ist es her, dass Michél Kniat seinen ehemaligen Schützling Mael Corboz aus dem beschaulichen Verl zu Arminia Bielefeld lotsen konnte. Im ersten Pflichtspiel für seinen neuen Arbeitgeber aus Ostwestfalen deutete der 29-jährige US-Amerikaner phasenweise an, warum Verls Ex-Trainer zukünftig erneut mit dem torgefährlichen Mittelfeldstrategen – bis dato fünf Liga-Tore in dieser Saison – zusammenarbeiten möchte.
Denn im Spielaufbau ließ sich der ehemalige Verl-Kapitän regelmäßig zwischen die Dreierkette fallen, um von dort aus die Bälle zu verteilen. Damit war Corboz exakt elf Tage nach seinem Wechsel ins 20 Kilometer entfernte Bielefeld auf Anhieb eine Art Fixpunkt, der von seinen Mitspielern im Preußenstadion immer wieder gesucht wurde. In jenem Stadion also, in dem der aus Alabama stammende Rechtsfuß vor anderthalb Monaten seinen wohl letzten Treffer im Dress des SC Verl erzielt hatte.
Für Corboz, der bis 2027 in Bielefeld unterschrieben hat, war es an diesem Sonntagmittag damit ein äußerst schnelles Wiedersehen mit dem SC Preußen Münster. Und ein so bitteres wie folgenschweres obendrein. Denn der ehemalige Wattenscheider ging binnen sechs Wochen nicht nur zweimal als Verlierer vom Münsteraner Platz (1:3 mit Verl, 1:2 mit Bielefeld), sondern wurde in beiden Spielen mit Gelb verwarnt – und ist aufgrund der jüngsten Verwarnung in der kommenden Partie zum Zuschauen verdammt.
„Ich wusste vor dem Spiel schon, dass ich vier Gelbe Karten habe“, betonte Corboz, der sich aufgrund des späten Foulspiels an Gerrit Wegkamp (94. Spielminute) mächtig über sich selbst ärgerte. „Das war“, so die kurze Analyse des 29-jährigen Neuzugangs, „etwas dumm von mir.“
Damit muss Arminia-Trainer Kniat die erste Elf vier Tage nach Corboz‘ Debüt erneut umbauen. Denn bereits am kommenden Mittwoch gastiert der SSV Ulm, derzeitiger Tabellendritter, auf der Bielefelder Alm. Ohne den neuen Mann im Zentrum könnte die Partie für angeschlagene Arminen womöglich doppelt schwer werden.