Eine bessere Startelf-Rückkehr hätte sich Felix Bastians nicht erträumen können. Beim Heimspiel gegen Dynamo Dresden stand der Kapitän von Rot-Weiss Essen zum ersten Mal seit dem zweiten Spieltag wieder in der Startformation, als er sich gegen Aue (1:1) eine Adduktorenzerrung zuzog.
Am Sonntag feierte der 35-Jährige dann mit RWE nicht nur einen 3:1-Coup über den Spitzenreiter, sondern gleichzeitig auch seinen Premierentreffer in dieser Spielzeit. In der 80. Minute setzte der Verteidiger zum Sprint an, wurde von Ron Berlinski perfekt bedient und erzielte mit seinem schwächeren rechten Fuß den Treffer zur 2:0-Vorentscheidung.
"Ich habe erst den Schuss geblockt und dann hatte sich dieser Lauf angeboten. Wenn ich schon auf dem halben Weg bin, dann bin ich zu alt, um den Lauf abzubrechen. Ron und ich haben uns jetzt im Training eingespielt. Wir sind ein teuflisches Duo da vorne, das hat dann gut funktioniert", sagte der RWE-Kapitän nach dem Schlusspfiff schmunzelnd in den Katakomben.
Dass Berlinski bei der Vorarbeit im Abseits stand, sorgte für Ärger bei Dresden, aber minderte natürlich nicht die Freude beim Torschützen. "Ich habe mir tatsächlich auch gedacht, dass es Abseits ist, aber ich kann die Fahne ja auch nicht heben. Es ist aber auch total egal. Klar ärgert man sich aus Dresdner Sicht, wenn es Abseits war, aber letztendlich muss man mit den Schiedsrichterentscheidungen leben. Ich glaube, dass sich das auch über den Verlauf der Saison ausgleicht", betonte Bastians.
Meine Kinder sind hier. Meine kleine Tochter hatte mir vor dem Spiel gesagt, dass ich ein Tor erzielen soll und danach eine kleine Pirouette machen soll. Sie ist drei und erwartet vom Papa ein Tor pro Spiel.
Felix Bastians.
Nach seinem Treffer setzte der 35-Jährige zum nächsten Sprint an und jubelte ausgelassen vor der Haupttribüne. Das hatte auch einen Grund, wie Bastians anschließend erklärte: "Meine Kinder sind hier. Meine kleine Tochter hatte mir vor dem Spiel gesagt, dass ich ein Tor erzielen soll und danach eine kleine Pirouette machen soll. Sie ist drei und erwartet vom Papa ein Tor pro Spiel."
Trotz der Euphorie über den Erfolg gegen den Spitzenreiter gab auch Bastians zu, dass RWE im ersten Durchgang das nötige Spielglück hatte: "Das war ein hartes Stück Arbeit. Man hat gesehen, warum Dresden Tabellenführer ist. Das ist die mit Abstand beste Mannschaft der Liga, sie ist fußballerisch sehr gut. Wir haben gut dagegengehalten und hatten die Flexibilität, um umzustellen, ohne personell zu wechseln. Im Endeffekt war es hinten raus dann ein verdienter Sieg."
Bereits am Mittwochabend (04. Oktober, 19 Uhr) steht für die Rot-Weissen die nächste Aufgabe an. Dann ist der Tabellenachte zu Gast beim Aufsteiger SpVgg Unterhaching. Am kommenden Samstag (07. Oktober, 14 Uhr) trifft RWE dann auf den SC Verl.
Drei Spiele binnen sieben Tagen - für den Kapitän eine unglückliche Ansetzung: "Ich finde, dass das nicht geht. Da müssen zwar andere Mannschaften auch durch, aber es ist schon unglücklich mit der Reise nach Unterhaching. Es bringt aber auch nichts zu jammern, der Spielplan ist halt so."
Das passende Rezept zur Regeneration hat Bastians auch schon gefunden: "Wir haben schöne, neue Eistonnen. Bis Dienstag muss mich da jemand rausholen."