Als es gegen den SV Wehen Wiesbaden (1:3) nicht lief, wurde Simon Engelmann von den RWE-Fans schon nach 60 Minuten mit Dauer-Gesängen gefordert. Und Christoph Dabrowski brachte ihn.
Der Torjäger, der endlich seine Mandelentzündung auskurierte hatte, wäre bei seinem Comeback auch fast zur Stelle gewesen. In der 75. Minute verpasste er nur knapp das 2:2.
Er stand mal wieder da, wo ein Stürmer stehen muss. Wir legen uns mal fest: Wenn Engelmann in dieser Saison nicht so oft ausgefallen wäre, dann würde es die Stürmer-Debatte bei RWE kaum geben. Aber es gibt sie.
Denn der immer leidenschaftlich, aber glücklos agierende Ron Berlinski traf zuletzt beim 5:3-Sieg in Oldenburg, das war Anfang November 2022. Von Hertha-BSC-Leihgabe Luca Wollschläger, eine große Enttäuschung, brauchen wir gar nicht zu sprechen.
Da stellt sich schon die Frage, ob sich Rot-Weiss Essen bei der Kader-Besetzung im Sturm nicht verzockt hat? "Jeder Verein auf der Welt sucht einen Stürmer, der 15 Tore schießt. Das ist nicht das einzige Problem, dass nur wir haben. Luca Wollschläger hat Schwankungen und ist noch nicht so zum Tragen gekommen. Vielleicht trifft er ja in Bocholt und wird gefeiert. Fußball ist manchmal verrückt", antwortet Dabrowski.
Wir brauchen Punkte und Siege. Wir sind die ganze Saison unter Zugzwang. Wenn wir Spiele wie gegen Verl, Duisburg, oder Ingolstadt ziehen, dann hätten wir mehr Ruhe in unsere Situation gebracht. Anscheinend brauchen wir aber immer wieder dieses Messer unterm Hals. Glauben Sie mir: ich würde mir das auch anders wünschen.
Christoph Dabrowski
Der 44-Jährige will eigentlich nichts davon wissen, dass sich RWE "verzockt hätte". Dabrowski führt aus: "Die Mannschaft, die da ist, der vertrauen wir auch. Da hat sich grundsätzlich nichts geändert. Wer die Tore schießt, ist mir total egal. Man braucht aber weiter Geduld. Auch mit einem Stürmer wie Ron Berlinski. Ich bin froh, dass Simon Engelmann wieder da ist. Wir müssen es wieder hinbekommen bei Standardsituationen gefährlich zu sein. Und: den Gegner so ekelig zu bespielen, dass er sich schwer tut gegen uns Torchancen zu erarbeiten."
Denn natürlich ist auch dem RWE-Trainer nicht verborgen geblieben, dass der Aufsteiger nach den Ergebnissen des vergangenen Wochenendes nur noch fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze besitzt.
Dabrowski: "Man muss sehen, dass man Siege setzt. Der Klassiker ist, dass plötzlich Mannschaften bei Teams gewinnen, wo man nicht mit gerechnet hat. Darauf sollten wir aber nicht achten. Wir brauchen Punkte und Siege. Wir sind die ganze Saison unter Zugzwang. Wenn wir Spiele wie gegen Verl, Duisburg, oder Ingolstadt ziehen, dann hätten wir mehr Ruhe in unsere Situation gebracht. Anscheinend brauchen wir aber immer wieder dieses Messer unterm Hals. Glauben Sie mir: ich würde mir das auch anders wünschen."