An den ersten elf Spieltagen stand Philipp Kühn jeweils zwischen den Pfosten beim VfL Osnabrück. Dann musste er Platz für Daniel Adamczyk machen.
Dass das an dem 30-Jährigen nagte, gab er nun im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" bekannt. "Selbstverständlich war ich sauer – und zwar richtig! Ich bin es auch heute noch! Sollte das in solch einer Situation irgendwann mal nicht mehr der Fall sein, werde ich meine Sachen packen und aufhören."
Seit viereinhalb Jahren spielt Kühn, der einst auch das Tor von Rot-Weiß Oberhausen (60 Spiele zwischen 2013 und 2015, Anm. d. Red.) hütete, für den VfL Osnabrück. Eigentlich war er bis dato immer ein Leistungsträger der Lila-Weißen. 125 Spiele absolvierte er bereits für den VfL.
Dass er nach nur 14 Gegentoren ausgewechselt wurde, verwunderte den gebürtigen Beckumer. Aber klar: Kühn musste die Entscheidung akzeptieren.
Es ist garantiert nicht mein Ziel, beim VfL auf der Bank zu sitzen. Leistung setzt sich am Ende ohnehin immer durch. Das ist meine Überzeugung
Philipp Kühn
Kühn: "Es kam alles sehr plötzlich und ohne Ankündigung, und ich kann und konnte es bei aller Selbstkritik nicht nachvollziehen. Respektieren musste ich es in dem Moment allerdings. Es gibt immer Gründe für gewisse Entscheidungen. Die wurden mir mitgeteilt. Das ist normal und legitim, auch wenn man nicht immer einer Meinung ist."
Das Gute aus Kühns Sicht: Sein Kontrahent Adamczyk hat sich in den bisherigen sechs Einsätzen nicht gerade mit Ruhm bekleckert und kassierte bereits 13 Gegentreffer. In der Winterpause soll dann alles auf Null gestellt werden. Beide Keeper haben dann die Chance ihrem Trainer Tobias Schweinsteiger zu beweisen, dass sie den Platz im VfL-Kasten verdienen.
"Jeder, der mich kennt, weiß, wie ehrgeizig ich bin. Ich ziehe mein Ding hier bis zum letzten Tag durch, wie ich es immer gemacht habe. Vollgas! Es ist garantiert nicht mein Ziel, beim VfL auf der Bank zu sitzen. Leistung setzt sich am Ende ohnehin immer durch. Das ist meine Überzeugung", gibt sich Kühn kämpferisch.