Rot-Weiss Essen wollte den positiven Trend in der 3. Liga (fünf Spiele in Serie ungeschlagen) beim VfB Oldenburg fortsetzen. Vor dem Aufsteigerduell gab es zwei Änderungen in der Startelf mit Blick auf das 1:1 gegen den FSV Zwickau.
Björn Rother und Andreas Wiegel kehrten nach ihren Sperren in die Startelf zurück. Die Umstellungen fruchteten, denn RWE nahm die Hürde Oldenburg vor 7779 Zuschauern trotz eines Rückstandes in einer irren Begegnung mit 5:3 (3:1).
Zum Spiel: Hier waren die Gastgeber bemüht, gleich den Vorwärtsgang zu finden. Denn nach dem 0:1 beim SC Freiburg II kritisierte sich Trainer Dario Fossi selber, weil er die falsche, weil zu defensive Taktik gewählt habe. Daher sollte gegen RWE gleich Gas gegeben werden.
Das optische Übergewicht konnte aber nicht in Tore umgemünzt werden, da Essen defensiv kompakt dagegenhielt. Und in der zwölften Minute wurde RWE das erste Mal selber gefährlich, aber der Distanzschuss von Wiegel strich ans Außennetz.
RWE: Golz - Wiegel (46. Sponsel), Heber, Rios Alonso, Bastians (90. Herzenbruch) - Rother, Tarnat (89. Kourouma) - Young, Götze (70. Kefkir), Ennali - Berlinski (80. Fandrich)
Tore: 1:0 Wegner (22.), 1:1 Bastians (33.), 1:2 Berlinski (45.), 1:3 Bastians (50.), 2:3 Starke (59.), 3:3 Starke (66.), 3:4 Deichmann (71., Eigentor), 3:5 Appiah (88., Eigentor)
Zuschauer: 7779
Schiedsrichter: Eric Weisbach
Neun Minuten später stand Wiegel erneut im Fokus, diesmal auf der anderen Seite. Er foulte Kebba Badjie im Strafraum und Max Wegner verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum 1:0 für den VfB. RWE zeigte sich nicht geschockt, kam im Gegenzug zu einem Abschluss durch Felix Götze und nach 28 Minuten fast zum Ausgleich, doch die scharfe Hereingabe von Felix Bastians verpasste Ron Berlinski in der Mitte nur hauchdünn.
Fünf Minuten später machte es der Linksverteidiger dann selber. Einen Konter der Essener konnte VfB-Keeper Sebastian Mielitz gegen Lawrence Ennali nur per Foul stoppen, es gab wieder Elfmeter, diesen verwandelte Bastians eiskalt.
Jetzt war RWE da und ließ fast das 2:1 folgen, aber eine tolle Aktion von Berlinski konnte Mielitz gerade noch entschärfen. Fast mit dem Pausenpfiff dann doch die RWE-Führung. Felix Götze mit dem Traumpass auf Bastians, der zunächst frei vor Mielitz scheiterte, der Abpraller landete vor den Füßen von Berlinski, der ins leere Tor traf.
In der Pause musste RWE wechseln, für den angeschlagenen Wiegel kam Meiko Sponsel. Der Tausch änderte nix an der Spiellaune der Essener. Die nach 50 Minuten auf 3:1 erhöhen konnte. Bastians wurde gefoult, Niklas Tarnat brachte den ruhenden Ball in die Mitte, wo Bastians seinen Doppelpack per Kopf schnürte.
RWE hatte alles im Griff, der VfB schien früh geschlagen, doch dann machte RWE die Tür in der 59. Minute wieder auf und lief völlig unnötig in einen Konter, den Manfred Starke zum Anschluss vollendete. Und Starke hatte nun Blut geleckt - sieben Minute später stand er erneut richtig. Nach einer Ecke ließen ihn alle Essener alleine stehen und er hatte keine Probleme zum 3:3 zu treffen.
Und wie reagierte RWE? Mit dem erneuten Führungstreffer. Nach 71 Minuten stieg Rother am höchsten, sein Kopfball wurde von Leon Deichmann ins eigene Tor abgefälscht und Essen war wieder vorne. 4:3 - was für eine Partie.
Und es wurde noch wilder: Robert Ziętarski zog ein taktische Foul, es gab kein Gelb-Rot, dafür den schnellen RWE-Konter, an dessen Ende es das zweite Eigentor gab. Marcel Appiah wollte retten und traf zur Entscheidung. 5:3 - RWE feierte den dritten Auswärtssieg in Serie und in der Tabelle mit nun 20 Punkten elften Platz.
Weiter geht es für RWE bereits am Mittwoch, wenn es zuhause gegen den SV Meppen geht. Oldenburg muss zeitgleich zum 1. FC Saarbrücken.