Eintracht Braunschweig kämpft um die Rückkehr in die 2. Bundesliga, der MSV Duisburg um den Klassenerhalt in Liga drei. Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen vor dem Duell der Eintracht gegen den MSV (Samstag, 14 Uhr, RevierSport-Liveticker) nicht sein.
RS hat vor dem Duell der Traditionsklub mit Peter Vollmann (64), dem Geschäftsführer Sport der Eintracht, gesprochen.
Peter Vollmann, war das 6:0 der Eintracht bei Viktoria Berlin eine Art Befreiungsschlag?
Das wäre schön, wenn dem so wäre. Die Viktoria hatte aber an dem Tag auch einige Leute nicht dabei. Für uns ist das Spiel extrem gut gelaufen. Wir haben das in Ruhe sachlich und vernünftig analysiert. Ich bin immer weit davon entfernt nach einem gewonnen Spiel von einem Befreiungsschlag zu sprechen.
Zuletzt kritisierte Torhüter Jasmin Fejzic die Fans. Ist das Eintracht-Publikum wirklich so schwer zufrieden zu stellen?
Wir haben beim 1:1 gegen Freiburgs U23 ein schlechtes Spiel gemacht. In Deutschland haben die Fans die Möglichkeit im Stadion ihren Unmut zu äußern. Das ist auch völlig in Ordnung. Jasmin Fejzic hat zu emotional reagiert, das weiß er auch. Er hat aber auch einen Kultstatus in Braunschweig und die Fans haben ihm das verziehen. Es ist alles wieder gut.
Die Mannschaft scheint sich, laut Statistik, auswärts einfacher zu tun?
In der Auswärtstabelle sind wir besser. Das stimmt. Das liegt aber daran, dass die Spielweise der Gegner bei uns an der Hamburger Straße auf Konter ausgelegt ist. Wenn man dann im eigenen Stadion einen Gegentreffer kassiert, dann frisst das einen schon auf. Es ist doppelt schwer wieder zurückzukommen. Auswärts spielen die Gegner mehr mit, sind mutiger. Da tun wir uns dann auch einfacher.
Wäre eigentlich ein Verpassen des Aufstiegs einer verlorenen Saison gleichzusetzen?
Wir haben vor der Saison einen Zweijahresplan präsentiert, in dem wir im zweiten Jahr aufsteigen wollen. Wenn uns das schon jetzt gelingen würde, dann wehren wir uns natürlich nicht dagegen. Wenn wir es nicht schaffen, dann geht die Welt nicht unter und wir versuchen es in der nächsten Saison wieder.
Jetzt kommt der MSV Duisburg: Da dürfte nur ein Dreier für die Eintracht zählen...
Duisburg hat eine gute Mannschaft und zuletzt gute Ergebnisse erzielt. Es wird ein sehr schweres Spiel. Die 3. Liga ist kompliziert und schwierig. Da kann man nicht einfach so vor einem Spiel behaupten, dass nur ein Sieg zählt. Es wird nicht einfach.
Verwundert Sie das, dass die Duisburger sich im Abstiegskampf befinden?
Am Anfang der Saison gibt es immer klare Favoriten. Zu Beginn dieser Spielzeit waren das auch Türkgücü München, die Würzburger Kickers und der MSV Duisburg. Alle drei befinden sich in einer Situation, in der sie sich vor der Saison nie gesehen hätten. Diesmal hat es sogar drei vermeintliche Favoriten erwischt, sonst sind es immer ein bis zwei Mannschaften, die bislang so weit unter den eigenen Erwartungen geblieben sind.
Schafft der MSV denn den Klassenerhalt?
Davon gehe ich aus. Wie gesagt: Sie haben eigentlich eine gute Mannschaft beisammen. Ich sage, dass sie es schaffen.
Platz zwei und Rang neun trennen nur sieben Punkte: Was wird am Ende über Auf- und Nicht-Aufstieg entscheiden?
Magdeburg ist durch, auch wenn sie es nicht gerne hören. In den letzten fünf, sechs Spielen wird dann auch der Kopf entscheiden. Aktuell haben auch noch der SV Meppen oder der SV Wehen Wiesbaden ihre Chancen. Es wird wirklich ein sehr enges Rennen. Wir hoffen, dass wir dann am Ende etwas zu Feiern haben.