Aus der Kabine des 1. FC Saarbrücken ertönte laute Musik, gleichzeitig hingen die Köpfe der Duisburger Spieler beim Gang durch den Innenraum der Schauinsland-Reisen-Arena tief. Die Zebras hatten in der Schlussphase gegen ein Spitzenteam der 3. Liga eine Menge investiert, zu etwas Zählbarem reichte es letztlich nicht mehr.
„Wir sind natürlich extrem enttäuscht. Es ist sehr bitter. Wir waren insgesamt sehr gut im Spiel. Ein Punkt wäre verdient gewesen“, resümierte Aziz Bouhaddouz, der aufgrund eines Infekts beim Jahresauftakt in Hannover noch zuschauen musste.
Nun zeigte der Marokkaner, zu was er auch im neuen Jahr fähig ist. Als Joker glänzte Duisburgs Nummer elf bisher selten. Diesmal brachte der WM-Teilnehmer von 2018 den erhofften Impuls und zog die gesamte Duisburger Mannschaft mit. Von einem passiven Auftritt in den ersten 45 Minuten, in denen die Zebras kaum Torchancen kreieren konnten und defensiv anfällig waren, wollte der Stürmer allerdings nichts hören. „Wir haben das Spiel gemacht und uns die eine oder andere Möglichkeit herausgespielt. Saarbrücken hat es in der Defensive gut gemacht“, meinte Bouhaddouz.
Koschinat lobt Ex-Spieler Bouhaddouz
Auch bei den zwischenzeitlichen Spielständen von 0:3 und 1:4 ließen sich die Zebras nicht hängen. Der Wille war die ganze Zeit über zu spüren. „Wir sind eine Einheit und glauben immer daran. Egal, wie es steht“, sagte Hoffnungsträger Bouhaddouz. Am meisten ärgerte er sich über seine zwei vergebenen Hochkaräter in der Nachspielzeit. Erst verfehlte ein abgefälschter Schuss das Gehäuse des überragenden Daniel Batz, noch näher kam er dem 4:4 mit einer sehenswerten Volley-Abnahme nach einer Flanke in der letzten Aktion des Spiels. Doch es hat nicht sollen sein.
Ein Lob gab es nach Abpfiff auch von seinem ehemaligen Trainer Uwe Koschinat zu hören, der ihn vor seiner Station an der Wedau beim SV Sandhausen trainierte. „Ich kenne ihn natürlich sehr gut. Was der MSV in Person von Aziz in der Endphase auf den Platz gebracht hat, war von der Mentalität schon herausragend. Wir hätten sicher auch mit leeren Händen nach Hause fahren können“, gestand Koschninat ein.
Der 1. FC Saarbrücken sprang durch den spektakulären Auswärtssieg bis auf zwei Zähler an einen direkten Aufstiegsplatz heran, während der MSV tief im Tabellenkeller hängen bleibt.