Die Suspendierung von Sascha Mölders hat beim TSV 1860 München hohe Wellen geschlagen. Die Mannschaft hat sich beim 2:0 (1:0)-Sieg bei der U23 von Borussia Dortmund am Samstag von ihrem exzentrischen Torjäger außer Dienst schnell emanzipiert. Mit einer bärenstarken Mannschaftsleistung hat sie gezeigt, dass sie das Thema Sascha Mölders schnell zu den Akten legen will.
Ein Befreiungsschlag sicherlich auch für Trainer Michael Köllner, der mit der Entscheidung, auf den bei den Fans bis dato beliebten Mölders zu verzichten, ein hohes Risiko eingegangen ist.
Deutlich schwieriger und undurchsichtiger ist die Rolle von 1860-Geschäftsführer Günther Gorenzel. Der Österreicher eiert weiter herum und versucht immer noch die Ausbootung Mölders in der Öffentlichkeit als vorübergehend darzustellen. „Sascha Mölders ist ein verdienstvoller Spieler von 1860. Sascha Mölders hat eine herausragende Saison gespielt im letzten Jahr. Und Fakt ist: Dass jeder Trainer in ganz Europa und natürlich auch bei uns und Michael Köllner alleine entscheidet, welche Spieler er in den Kader nimmt und welche nicht“, sagte Gorenzel am Samstag bei "Magenta". „Und aus dieser Situation heraus wurden Dinge unterschiedlich interpretiert. Und das hat zu der Situation geführt, dass Sascha das Ganze sehr emotional aufgefasst hat. Das ist Fakt.“
Hat Mölders seine Familie im Mannschaftsbus mitfahren lassen?
Zu Vorwürfen, dass Mölders zum Beispiel sogar seine Familie trotz Corona-Vorschriften im Mannschaftsbus mitfahren ließ, sagte er folgendes: „Sascha Mölders hat natürlich aufgrund der herausragenden Stellung im Verein und aufgrund der herausragenden Saison eine klare Dominanz und eine herausragende Position in der Hierarchie in der Mannschaft eingenommen, das ist selbsterklärend.“
Diese Hackordnung sei in den letzten Jahren aufgrund der sportlichen herausragenden Stellung von Mölders entstanden und habe dem Verein bis zur letzten Saison auch sportlichen Erfolg gebracht. „Und Fakt ist, dass heuer und in den letzten Wochen die Leistungen nicht mehr so gegeben waren und sich aufgrund dessen diese Rolle etwas verschoben hat. Das ist Fakt.“
Ich habe mit seinem Berater ein ganz klares Vorgehen sowohl inhaltlich, als auch von der Zeitleiste festgelegt. Aber meine Haltung ist, diese Dinge nicht über die Öffentlichkeit preiszugeben und auch Sascha Mölders und seinem Berater diese Dinge nicht über die Öffentlichkeit auszurichten.
Günther Gorenzel, 1860-Geschäftsführer
Darüber sei in den vergangenen Wochen und Monaten auch oft mit ihm gesprochen worden. „Und um diese Rolle geht es ganz einfach, diese Rolle anzunehmen, den Fokus wieder ganz auf den sportlichen Bereich zu legen.“ Zwischen Eigenwahrnehmung, Fremdwahrnehmung und Rolle sei etwas aus der Balance geraten.
Was sich zunächst so anhört, als sei sogar eine sportliches Comeback für Mölders bei den Löwen möglich, entpuppt sich ziemlich schnell als Nebelkerze. „Ich habe mit seinem Berater ein ganz klares Vorgehen sowohl inhaltlich, als auch von der Zeitleiste festgelegt. Aber meine Haltung ist, diese Dinge nicht über die Öffentlichkeit preiszugeben und auch Sascha Mölders und seinem Berater diese Dinge nicht über die Öffentlichkeit auszurichten“, erklärte Gorenzel.
Sein Vorgehen sei mit den Gesellschaftern abgesprochen und er gehe lösungsorientiert vor. Prognose: Noch vor Weihnachten ist das Thema Sascha Mölders beim TSV 1860 München abgeräumt. Ziel: Vorzeitige Vertragsauflösung.