Teile der ruhmreichen Vergangenheit des 1. FC Kaiserslautern kommen am 16. Februar unter den Hammer. Bei der Versteigerung von etlichen Erinnerungsstücken aus dem Nachlass von FCK-Legende Fritz Walter werden unter anderem dessen Goldene Ehrennadel von der Meisterschaft 1951 und die Urkunde zur Umbenennung des heutigen Fritz-Walter-Stadions angeboten - die von einem Walter-Erben angestoßene Auktion wird ein Ausverkauf, der kaum symbolischer für das Chaos innerhalb des tief abgestürzten Traditionsvereins stehen könnte.
In der am Wochenende wieder beginnenden 3. Liga sind die Pfälzer als Tabellenelfter weit vom Aufstieg entfernt, die Mannschaft von Trainer Sascha Hildmann genügt den eigenen Ansprüchen nicht. In der Kasse klafft ein zwölf Millionen Euro großes Loch, welches bis zum Beginn des Lizenzierungsverfahrens im März unbedingt geschlossen werden muss. Und in der Führungsetage spielte sich zu Wochenbeginn eine Provinzposse ab, die des Andenkens von Fritz Walter unwürdig ist.
Zwar wurde am Montagabend im Aufsichtsrat eine Art Burgfrieden geschlossen. Der Vorsitzende Patrick Banf bleibt zumindest vorerst im Amt. Nur kurze Zeit nach der Sitzung wünschte aber Hauptsponsor Harald Layenberger bei Facebook "denjenigen, die sich wieder einmal selbst verraten haben, dicke eitrige Pickel ins Gesicht". Fans und Mitglieder des Vereins seien "verraten" worden. Dass er sich am Dienstag für "die Tonalität" seiner Nachricht entschuldigte, half auch nicht mehr.
Der offensichtliche und öffentliche Machtkampf zwischen Sponsor Layenberger und Aufsichtsratschef Banf sorgt für eine miserable Außendarstellung des Klubs, der händeringend nach neuen Geldgebern sucht. Die Stadt Kaiserslautern bestätigte zuletzt dem SWR den Kontakt zu einem Investor aus Luxemburg, der in den Klub und das Stadion investieren will. Auch der Einstieg des im Sport bekannten Russen Michail Ponomarew scheint diskutiert zu werden.
Ob die Mannschaft davon unbeeindruckt in die Rückrunde starten kann, wird sich am Samstag (14.00 Uhr) zeigen, der FCK spielt bei 1860 München. Immerhin die Generalprobe gegen den Regionalligisten FC Homburg gewannen Pfälzer 3:0. Wir ernst die Lage ist, verdeutlichten vor Weihnachten aber die Worte einer weiteren FCK-Ikone. "Wenn ich könnte, dann würde ich wieder meine Fußballschuhe schnüren und der Mannschaft auf dem Platz helfen", sagte der einzige noch lebende 1954er-Weltmeister Horst Eckel im Sport1-Interview. Der Mann ist inzwischen 86. sid